NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0832 US-Dollar. Zeitweise erreichte der Euro mit 1,0811 Dollar den niedrigsten Stand seit Anfang August. Zum Zeitpunkt der Entscheidung hatte der Euro noch bei 1,0874 Dollar notiert. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0866 (Mittwoch: 1,0897) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9203 (0,9176) Euro.
Die Europäische Zentralbank hat auf die sinkende Inflation und die schwache Konjunktur im Euroraum reagiert und ihre Leitzinsen gesenkt. Der am Finanzmarkt richtungweisenden Einlagenzins wurde um 0,25 Prozent auf 3,25 Prozent reduziert. Experten hatten dies erwartet. Ein klares Signal für das weitere Vorgehen gab EZB-Präsidentin Christine Lagarde jedoch nicht.
"Angesichts sinkender Inflation und schwacher Konjunktur, insbesondere in Deutschland, aber auch im Euroraum insgesamt, ist die Senkung des Leitzinses der EZB gut begründet", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Es gebe jedoch auch Aufwärtsrisiken für die Inflation bei den Dienstleistern. "Deshalb ist es richtig, sich nicht auf weitere Zinssenkungen festzulegen", schreibt Fuest.
Der Dollar profitierte auch von robusten US-Wirtschaftsdaten. So waren die Einzelhandelsumsätze im September etwas stärker gestiegen als erwartet. Zudem sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich. Etwas enttäuscht hatte die Industrieproduktion. Sie fiel im September etwas stärker als erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83455 (0,83605) britische Pfund, 162,50 (162,57) japanische Yen und 0,9380 (0,9397) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.687 Dollar gehandelt. Das sind etwa 13 Dollar mehr als am Vortag.