FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch zwischenzeitliche Gewinne nicht halten können. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0293 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Zeitweise war ein Euro 1,04 Dollar wert gewesen, er gab anschließend aber wieder nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0376 (Dienstag: 1,0366) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9637 (0,9646) Euro.
Leichte Unterstützung erhielt der Euro am Vormittag durch den zunächst schwächeren Dollar. Im Tagesverlauf gewann die US-Währung jedoch wieder an Wert, was den Euro unter Druck setzte. Inflationsdaten aus der Eurozone überraschten mit einem deutlichen Rückgang: Die Inflationsrate ging im November von 10,6 im Vormonat auf 10,0 Prozent zurück. Die Kernteuerung stagnierte allerdings auf 5,0 Prozent. Diese Größe wird von Ökonomen besonders beachtet, da sie einen Hinweis darauf gibt, wie stark die Unternehmen die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten auf die Verbraucher überwälzen. Hieraus können sich zusätzliche Inflationsrisiken ergeben.
Konjunkturdaten aus den USA fielen durchwachsen aus. Während Zahlen vom Arbeits- und Immobilienmarkt enttäuschten, überraschten Wachstumsdaten zum dritten Quartal positiv. Am Abend rückt die Geldpolitik in den Fokus: Die US-Notenbank Fed präsentiert ihren Konjunkturbericht. Zudem will sich Fed-Chef Jerome Powell zu Wort melden. Es werden Hinweise auf den geldpolitischen Kurs erwartet. Es stellt sich die Frage, ob die Federal Reserve ihren Inflationskampf mit etwas weniger Einsatz führen könnte. Für die nächste Sitzung Mitte Dezember wird eine Verringerung des hohen Zinsanhebungstempos von 0,75 auf 0,5 Prozentpunkte für möglich gehalten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86488 (0,86218) britische Pfund, 144,28 (143,36) japanische Yen und 0,9854 (0,9862) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1751 Dollar gehandelt. Das waren drei Dollar mehr als am Vortag.