FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag zumindest zeitweise einen Steilflug wie selten zuvor hingelegt. Nach Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke in der Nacht zum Donnerstag stieg die Gemeinschaftswährung innerhalb weniger Minuten um drei Cent auf bis zu 1,32 US-Dollar. Bis zum Donnerstagnachmittag gab der Euro einen Teil der Gewinne ab, stand mit 1,3060 Dollar aber immer noch klar im Plus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3044 (Mittwoch: 1,2813) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7666 (0,7805) Euro.
So mancher Analyst traute seinen Augen nicht, als er am Donnerstagmorgen auf die Kurstafel blickte. 'Der Devisenmarkt vermittelt heute Morgen das Bild, als hätte sich die Welt über Nacht grundlegend geändert', brachte es Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz auf den Punkt. Innerhalb von nur 24 Stunden sprang der Euro um vier Cent nach oben - wegen eines Satzes: 'Eine sehr expansive Geldpolitik für absehbare Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht', hatte Fed-Chef Bernanke am späten Mittwochabend in Cambridge gesagt.
Die Verwirrung war groß: Viele Marktteilnehmer deuteten die Äußerung Bernankes wohl als Hinweis auf eine verzögerte Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe. Notenbankbeobachter sprachen indes nicht von einem Kurswechsel. Ihr Argument: Bernankes Worte zielten vermutlich auf die Zinspolitik ab. Dies würde zu früheren Aussagen des Fed-Chefs passen. Selbst nachdem Bernanke Mitte Juni einen ersten Zeitplan für das Ende der Anleihekäufe öffentlich gemacht hatte, wurde er nicht müde zu betonen, die Geldpolitik noch lange locker halten zu wollen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86290 (0,86020) britische Pfund, 129,63 (128,44) japanische Yen und 1,2414 (1,2440) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.285,00 (1.256,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31.060,00 (30.900,00) Euro./bgf/jkr/he
So mancher Analyst traute seinen Augen nicht, als er am Donnerstagmorgen auf die Kurstafel blickte. 'Der Devisenmarkt vermittelt heute Morgen das Bild, als hätte sich die Welt über Nacht grundlegend geändert', brachte es Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz auf den Punkt. Innerhalb von nur 24 Stunden sprang der Euro um vier Cent nach oben - wegen eines Satzes: 'Eine sehr expansive Geldpolitik für absehbare Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht', hatte Fed-Chef Bernanke am späten Mittwochabend in Cambridge gesagt.
Die Verwirrung war groß: Viele Marktteilnehmer deuteten die Äußerung Bernankes wohl als Hinweis auf eine verzögerte Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe. Notenbankbeobachter sprachen indes nicht von einem Kurswechsel. Ihr Argument: Bernankes Worte zielten vermutlich auf die Zinspolitik ab. Dies würde zu früheren Aussagen des Fed-Chefs passen. Selbst nachdem Bernanke Mitte Juni einen ersten Zeitplan für das Ende der Anleihekäufe öffentlich gemacht hatte, wurde er nicht müde zu betonen, die Geldpolitik noch lange locker halten zu wollen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86290 (0,86020) britische Pfund