FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zugelegt. Am Nachmittag kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,0853 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro nur knapp über der Marke von 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0840 (Donnerstag: 1,0854) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9225 (0,9213) Euro.
Bundesbank-Chef Joachim Nagel erwartet für den Juni eine Zinswende bei der EZB - aber vorerst womöglich nur einen einzigen Schritt. Aus einer ersten Zinssenkung könne man keine "Art Autopilot" ableiten, bei dem gleich die nächste Zinssenkung folgen müsse, betonte er beim Treffen der G7-Finanzminister und Notenbankchefs in Norditalien. "Davon würde ich erst mal jetzt nicht ausgehen wollen." Der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte er zudem, dass man mit einer zweiten Zinssenkung möglicherweise bis zur Sitzung im September warten sollte.
Die sich erholende Konjunktur und die hartnäckige Inflation haben auch in der Eurozone die Zinssenkungserwartungen gedämpft. Eine entsprechende Maßnahme im Juni gilt aber als sicher. In den USA wird unterdessen eine baldige Zinssenkung immer unwahrscheinlicher. Davon hatte der Dollar noch in den vergangenen Tagen profitiert.
Die am Nachmittag veröffentlichten Daten aus der US-Industrie bewegten den Markt kaum. In den Vereinigten Staaten sind die Aufträge für langlebige Güter im April unerwartet nach oben gklettert. Allerdings war auch der Anstieg im Vormonat merklich nach unten revidiert worden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85241 (0,85175) britische Pfund, 170,28 (169,90) japanische Yen und 0,9924 (0,9907) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2337 Dollar gehandelt. Das waren etwa 8 Dollar mehr als am Vortag.