NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Montag im US-Handel auf hohem Niveau stabilisiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0868 US-Dollar. Im europäischen Handel hatte sie zuvor bei 1,0906 Dollar den bislang höchsten Stand in diesem Jahr erreicht.
Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0889 (Freitag: 1,0805) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9255) Euro.
Der US-Dollar wurde durch politische Turbulenzen in Washington belastet, während der Euro im Gegenzug profitieren konnte. Am Freitag war es der Regierung unter dem neuen Präsident Donald Trump nicht gelungen, die Gesundheitsreform durch das Parlament zu bringen. Die Abschaffung von Obamacare ist eines der wichtigsten Wahlversprechen der Regierung Trump.
"Die Kombination aus einem Präsidenten, der sich doch eher als tollpatschiger politischer Anfänger denn als genialer Dealmaker erweist, und einer republikanischen Partei, die an ihren Flügelkämpfen zerreißt, heißt für die Gestaltungsfähigkeit dieser Regierung nichts Gutes", begründete Ulrich Leuchtmann, Chefanalyst der Commerzbank (DE:CBKG), die Dollarverluste. Von den zunächst erwarteten positiven Auswirkungen der Politik von Trump auf den Dollar bleibe nichts mehr übrig.
Der Euro profitierte außerdem von einer starken Unternehmensstimmung in Deutschland. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im März auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren. "Das Konjunkturbarometer zeigt einmal mehr, dass ein erneut solides Wachstumsjahr vor uns liegt", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP-Bank. Entscheidend für die künftige Entwicklung seien jetzt die Exporte. "Sollte in Frankreich ein rechtspopulistisches Erdbeben bei den Präsidentschaftswahlen ausbleiben und mit Emmanuel Macron ein Reformer ans Ruder gelangen, wird auch die deutsche Exportwirtschaft davon profitieren.