FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag über 1,09 US-Dollar gestiegen. Nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts legte die Gemeinschaftswährung am Nachmittag zeitweise bis auf 1,0931 Dollar zu und wurde zuletzt etwas niedriger bei 1,0921 Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro noch unter 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0888 (Donnerstag: 1,0899) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9175) Euro.
Die Gemeinschaftswährung profitierte zum Wochenschluss von einer Dollar-Schwäche. Die US-Währung geriet nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Juni unter Druck. Zwar zeigt der Bericht, dass der amerikanische Arbeitsmarkt trotz jüngster Zinserhöhungen unverändert robust ist. Anleger hatten aber nach einem unerwartet starken Anstieg der Beschäftigung laut Daten eines privaten Arbeitsmarktdienstleisters mehr neue Stellen erwartet.
Der Arbeitsmarktbericht wird an den Finanzmärkten besonders stark beachtet, weil die US-Notenbank ihre Geldpolitik auch an der Entwicklung dort ausrichtet. Die Fed hatte im Juni eine Pause von ihrer langen Phase deutlicher Zinsanhebungen eingelegt, zugleich aber weitere Straffungen in Aussicht gestellt. Entscheidend für die geldpolitischen Entscheidungen sei die weitere Konjunkturentwicklung, hieß es bis zuletzt von vielen Notenbankern.
Enttäuschende Daten zur deutschen Industrieproduktion im Mai bewegten den Devisenmarkt hingegen kaum. Gegenüber dem Vormonat fiel die Gesamtherstellung um 0,2 Prozent, während Volkswirte mit einer Stagnation gerechnet hatten. Verantwortlich für den Rückgang war vor allem die gesunkene Energieproduktion.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85298 (0,85310) britische Pfund, 156,01 (156,57) japanische Yen und 0,9754 (0,9757) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1927 Dollar gehandelt. Das waren rund 16 Dollar mehr als am Vortag.