FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag nach schwachen Konjunkturdaten unter 1,11 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1080 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch gut einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1096 (Freitag: 1,1123) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9012 (0,8990) Euro.
Belastet wurden der Euro durch die sehr schwach ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes. Die von S&P Global in einer Unternehmensumfrage erhobene Kennzahl für die Eurozone sank im Juli auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Der Indikator zeigt eine Schrumpfung der Wirtschaft an. Besonders stark schwächelt die Industrie. Bankökonomen interpretierten die Zahlen ernüchtert: "Die Rezession kommt näher", heißt es in einem Kommentar des Commerzbank-Experten Christoph Weil. "Die konjunkturellen Aussichten trüben sich weiter ein", warnte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein.
Fraglich ist, wie sich die Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB auswirkt. Als nahezu sicher gilt, dass ihr Leitzins in dieser Woche weiter steigt. Am Donnerstag trifft der Notenbank-Rat seine Entscheidungen. Der anschließende Kurs aber ist ungewiss. Nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Weil sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die Leitzinsen nach Juli weiter erhöht. Neben der Notenbank trifft am Mittwoch der geldpolitische Ausschuss des US-Pendants Fed seine Zinsentscheidung. Es wird ebenfalls eine weitere Anhebung erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86350 (0,86706) britische Pfund, 156,47 (157,63) japanische Yen und 0,9595 (0,9630) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1959 Dollar gehandelt. Das waren rund 2 Dollar weniger als am Freitag.