(neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Analysten)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer Linde ist vor allem dank der milliardenschweren Lincare-Übernahme auf seinem Rekordkurs geblieben. 'Obwohl der konjunkturelle Rückenwind eher schwächer geworden ist, konnten wir weiter profitabel wachsen', sagte Unternehmenschef Wolfgang Reitzle am Dienstag. Dazu habe insbesondere der Ausbau des Gesundheitsgeschäfts beigetragen. Linde hatte vor einem Jahr den US-Medizindienstleister Lincare übernommen. Die kurz- und mittelfristigen Ziele bestätigte der im Dax notierte Konzern.
Die Aktie legte bis zum Nachmittag um knapp zwei Prozent zu. Die Zahlen lagen Commerzbank-Analyst Stephan Kippe zufolge im Rahmen der Erwartungen. Der Experte hob den Auftragseingang im Anlagenbau hervor, der exzellent ausgefallen sei. Dies und der unveränderte Ausblick seien Beweise für ein anhaltend gesundes Umfeld für das Wachstum des Konzerns. Etwas skeptischer ist Analyst Andrew Stott von Merrill Lynch. Er hält wegen sinkender Einnahmen bei der Versorgung von Patienten in den USA das Erreichen der Ganzjahresprognose beim operativen Ergebnis (EBITDA) aber für nicht ganz einfach.
GEWINNPLUS IM QUARTAL
Im zweiten Quartal stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 14,5 Prozent auf 1,013 Milliarden Euro. Neben besser laufender Geschäfte mit Gasen trugen auch Kosteneinsparungen zum Gewinnzuwachs bei. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 342 Millionen Euro nach 304 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um 10,8 Prozent auf 4,222 Milliarden Euro. In China schwächte sich das Wachstum zwar ab, aber habe noch bei fast zehn Prozent gelegen, sagte Finanzchef Georg Denoke während einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Die größte Sparte Gase entwickelte sich in den einzelnen Bereichen unterschiedlich stark. Größter Umsatzbringer war das Healthcare-Geschäft wegen des Lincare-Zukaufs in den USA. Aber auch das Onsite-Geschäft - die Versorgung von Großkunden mit Gasen vor Ort - trug zum Plus bei. Weniger stark wachsen konnte Linde hingegen bei Flaschen- und Flüssiggasen. Hier bekam Linde vor allem die Wirtschaftsprobleme in einigen Euro-Ländern zu spüren.
ANLAGENBAU MIT REKORDAUFTRAGSBESTAND
Auch mit der kleineren Sparte Anlagenbau setzten die Münchener von April bis Juni deutlich mehr um als noch im Vorjahr. Der Auftragsbestand erreichte dank großer Projekte Ende Juni einen Rekordwert. Dabei habe Linde vor allem seine Position in den Wachstumsmärkten Russland und Asien weiter ausbauen können, hieß es.
Für das laufende Jahr strebt Linde wegen der Lincare-Übernahme ein operatives Ergebnis (EBITDA) von mindestens vier Milliarden Euro an. 2016 soll es dann mindestens fünf Milliarden Euro betragen. Dazu beitragen soll auch ein strikter Sparkurs. Im Zeitraum 2013 bis 2016 wollen die Münchener 750 Millionen bis 900 Millionen Euro einsparen. Das Sparprogramm laufe nach Plan, sagte Denoke.
AIR LIQUIDE
Auch der französische Konkurrent Air Liquide legte seine Zahlen zum ersten Halbjahr vor. Anders als Linde musste Air Liquide bei einem leicht steigendem Umsatz einen Gewinnrückgang hinnehmen. Grund hierfür war eine Sonderbelastung von 50 Millionen Euro, die die Franzosen für einen Stellenabbau im Heimatland verbuchten. Zum Umsatzzuwachs trug unter anderem eine gute Nachfrage in den Schwellenländern bei. Für das Gesamtjahr 2013 peilt der Konzern weiterhin eine Gewinnsteigerung an./mne/hoslmr/he
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer Linde
Die Aktie legte bis zum Nachmittag um knapp zwei Prozent zu. Die Zahlen lagen Commerzbank-Analyst Stephan Kippe zufolge im Rahmen der Erwartungen. Der Experte hob den Auftragseingang im Anlagenbau hervor, der exzellent ausgefallen sei. Dies und der unveränderte Ausblick seien Beweise für ein anhaltend gesundes Umfeld für das Wachstum des Konzerns. Etwas skeptischer ist Analyst Andrew Stott von Merrill Lynch. Er hält wegen sinkender Einnahmen bei der Versorgung von Patienten in den USA das Erreichen der Ganzjahresprognose beim operativen Ergebnis (EBITDA) aber für nicht ganz einfach.
GEWINNPLUS IM QUARTAL
Im zweiten Quartal stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 14,5 Prozent auf 1,013 Milliarden Euro. Neben besser laufender Geschäfte mit Gasen trugen auch Kosteneinsparungen zum Gewinnzuwachs bei. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 342 Millionen Euro nach 304 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um 10,8 Prozent auf 4,222 Milliarden Euro. In China schwächte sich das Wachstum zwar ab, aber habe noch bei fast zehn Prozent gelegen, sagte Finanzchef Georg Denoke während einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Die größte Sparte Gase entwickelte sich in den einzelnen Bereichen unterschiedlich stark. Größter Umsatzbringer war das Healthcare-Geschäft wegen des Lincare-Zukaufs in den USA. Aber auch das Onsite-Geschäft - die Versorgung von Großkunden mit Gasen vor Ort - trug zum Plus bei. Weniger stark wachsen konnte Linde hingegen bei Flaschen- und Flüssiggasen. Hier bekam Linde vor allem die Wirtschaftsprobleme in einigen Euro-Ländern zu spüren.
ANLAGENBAU MIT REKORDAUFTRAGSBESTAND
Auch mit der kleineren Sparte Anlagenbau setzten die Münchener von April bis Juni deutlich mehr um als noch im Vorjahr. Der Auftragsbestand erreichte dank großer Projekte Ende Juni einen Rekordwert. Dabei habe Linde vor allem seine Position in den Wachstumsmärkten Russland und Asien weiter ausbauen können, hieß es.
Für das laufende Jahr strebt Linde wegen der Lincare-Übernahme ein operatives Ergebnis (EBITDA) von mindestens vier Milliarden Euro an. 2016 soll es dann mindestens fünf Milliarden Euro betragen. Dazu beitragen soll auch ein strikter Sparkurs. Im Zeitraum 2013 bis 2016 wollen die Münchener 750 Millionen bis 900 Millionen Euro einsparen. Das Sparprogramm laufe nach Plan, sagte Denoke.
AIR LIQUIDE
Auch der französische Konkurrent Air Liquide