Investing.com - Der US-Dollar gab im europäischen Handel am Donnerstag leicht nach und baute damit seine Verluste vom Vortag im Anschluss an die Sitzung der US-Notenbank Fed weiter aus. Der Euro hingegen konnte im Vorfeld der zu erwartenden Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank zulegen.
Bis 10.34 Uhr MESZ gab der Dollar Index, der die Wertentwicklung des Greenback gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, um 0,1% auf 100,580 nach, nachdem er am Mittwoch bereits um 0,3% gefallen war.
Die Federal Reserve hat zum Abschluss ihrer zweitägigen Sitzung am Mittwoch wie allgemein erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben. Notenbankchef Jerome Powell ließ zudem die Möglichkeit einer weiteren Anhebung im September offen.
Er merkte jedoch auch an, dass sich die Inflation bessere, und erklärte, dass die Zentralbank in diesem Jahr nicht mehr mit einer Rezession in den USA rechne, was die Möglichkeit einer sanften Landung der US-Wirtschaft in diesem Jahr eröffne.
Dadurch nahm die Risikobereitschaft zu, was zu Lasten des sicheren Hafens Dollar ging.
Powell betonte außerdem, dass künftige Zinsentscheide von den Konjunkturdaten abhängig sein werden. Vor der nächsten geldpolitischen Sitzung im September stehen weitere Inflations- und Arbeitsmarktdaten an. Davor liegt der Schwerpunkt auf den Berichten zum Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal, die am Donnerstag veröffentlicht werden, und der Inflation in Form des Index der persönlichen Konsumausgaben, der am Freitag ansteht.
Für den EUR/USD ging es um 0,1% auf 1,1097 nach oben. Im Fokus der Devisenanleger steht nun die ECB mit ihren Beschlüssen. Auch von ihr wird erwartet, dass sie zum Abschluss ihrer Sitzung am Donnerstag die Zinsen um 25 Basispunkte anhebt. Folglich liegt auch hier das Hauptaugenmerk auf ihrer Forward Guidance.
Die Inflation in der Eurozone ist zwar nach wie vor erhöht und lag im Juni bei 5,5%, aber der Pipeline-Druck nimmt ab und die Ratsmitglieder haben sich in letzter Zeit eher dovish geäußert.
Der vom GfK-Institut ermittelte Index für das Konsumklima in Deutschland ist im August auf -24,4 gestiegen, nach leicht revidierten -25,2 im Juli.
Damit hat sich die Stimmung zwar leicht verbessert, aber die Stimmung in der wichtigsten Volkswirtschaft der Eurozone bleibt weiterhin sehr niedrig.
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Sitzung der japanischen Zentralbank am Freitag fiel der USD/JPY um 0,2% auf 140,00.
Die Notenbank wird voraussichtlich die Zinssätze auf ihrem Rekordtief halten und ihre Politik der Zinskurvensteuerung beibehalten. Da sich die japanische Inflation jedoch als hartnäckig erweist, besteht das Potenzial für eine Überraschung.
An anderer Stelle stieg der GBP/USD um 0,2% auf 1,2966, der AUD/USD legte im Zuge der Erholung des Aussie-Dollars von den starken Verlusten des Vortages um 0,7% auf 0,6804 zu, während der USD/CNY um 0,1% auf 7,1422 fiel.