Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar notierte am Mittwoch fester, da die Erwartungen einer aggressiven Straffung der Geldpolitik durch die Fed weiter zunimmt, während der Euro durch die Aussicht auf weitere Sanktionen gegen Russland unter Druck steht.
Bis 12.19 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % höher bei 99,530 gehandelt. Damit lag er nur knapp unter seinem höchsten Stand vom Mai 2020.
Dem stärkeren Dollar gingen Äußerungen der Gouverneurin der Fed Lael Brainard voraus, die Zinserhöhungen und eine rasche Verkleinerung der Fed-Bilanz forderte, um die US-Geldpolitik im weiteren Jahresverlauf in eine „neutralere Position“ zu bringen.
„Ich denke, wir sind uns alle absolut einig, dass die Inflation zu hoch ist und es von größter Bedeutung ist, sie zu senken“, sagte Brainard auf einer Konferenz der Fed in Minneapolis.
Brainard wird normalerweise als eher dovishe Notenbankerin angesehen, aber ihre Kommentare führten dazu, dass die US-Anleiherenditen stark stiegen. Die Benchmark-Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen legte auf den höchsten Stand seit März 2019 zu.
Die Fed hat im vergangenen Monat die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben, die erste Erhöhung seit 2018. Seitdem wachsen die Erwartungen, dass die Notenbank bei ihrer Sitzung im Mai aggressiver vorgehen wird.
Das Protokoll der Fed-Sitzung aus dem letzten Monat wird heute im Tagesverlauf veröffentlicht. Die Händler warten bereits darauf, um daraus Analysen abzuleiten, wie die geldpolitischen Entscheidungsträger weiter vorgehen werden.
An anderer Stelle fiel der EUR/USD um 0,2 % auf 1,0884 und damit auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat. Derweil planen die USA, die Europäische Union und die G-7-Staaten weitere Sanktionen gegen Russland, darunter unter anderem ein Investitionsverbot und ein Verbot russischer Kohle in die EU.
„Die Performance des Euro ist sehr eng mit dem Inhalt neuer Sanktionen verbunden, die die EU wahrscheinlich gegen Russland verhängen wird; je größer die Auswirkungen auf den Energiemarkt, desto größer die Auswirkungen auf den Euro“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
Der USD/JPY stieg um 0,3 % auf 123,91 und näherte sich damit wieder fast seinem 7-Jahres-Hochs im März von 125,10, wobei die sich vergrößernde Kluft zwischen US- und japanischen Renditen den Yen belastete.
Der GBP/USD notierte 0,1 % schwächer bei 1,3062, während der AUD/USD fest bei 0,7580 blieb und seine Stärke vom Dienstag beibehielt.
Der USD/PLN verbesserte sich um 0,2 % auf 4,2671 und der EUR/PLN stieg um 0,1 % auf 4,6467 vor der letzten Sitzung der polnischen Zentralbank am Mittwoch, die voraussichtlich zum siebten Mal in Folge zu einem höheren Zinssatz führen wird.