von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar ist am Dienstagmorgen in Asien gestiegen und blieb gegenüber dem Yen in der Nähe eines Viereinhalb-Jahreshochs. Die Nominierung des amtierenden US-Notenbankchefs Jerome Powell zu einer zweiten Amtszeit verstärkte die Wetten, dass die USA die Zinsen schneller als bislang erwartet anheben werden.
Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, stand gegen 05:53 MEZ um 0,03% höher auf 96,573.
Der USD/JPY stieg um 0,22% auf 115,11. Damit ist der Dollar gegenüber dem Yen über den höchsten Stand seit März 2017 von 114,97 geklettert. Die japanischen Märkte sind heute wegen eines Feiertags geschlossen.
Der AUD/USD legte um 0,03% auf 0,7220 zu, während der NZD/USD um 0,38% auf 0,6929 sank. Die Reserve Bank of New Zealand wird am Mittwoch ihre geldpolitische Entscheidung bekanntgeben.
Der USD/CNY erhöhte sich leicht um 0,02% auf 6,3854, während der GBP/USD um 0,05% auf 1,3390 nachgab.
Die Anleger verdauen auch weiterhin die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden für Powell und gegen Lael Brainard an der Spitze der Fed. Brainard gilt als taubenhafter unter den beiden und wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden der Fed befördert.
Die Re-Nominierung von Powell verstärkte die Markterwartungen auf Zinserhöhungen in 2022, wenn die Fed ihre Anleihekäufe einstellt. Marktwetten auf das Tempo der Reduzierung durch die Zentralbank und Zinserhöhungen haben die Devisenmärkte in letzter Zeit bestimmt.
„Die Nominierung von Powell für eine zweite Amtszeit wird den Märkten eine komfortable Preisgestaltung für die Fed-Anhebung ab Juli 2022 ermöglichen. Mindestens drei Fed-Beamte haben nun ebenfalls offen darüber gesprochen, die Reduzierung der Wertpapierkäufe zu beschleunigen“, schrieben Westpac-Analysten in einer Notiz.
Die US-Zentralbank muss möglicherweise den Abbau geldpolitischer Anreize als Reaktion auf starke Beschäftigungszuwächse und steigende Inflation beschleunigen, was zu einer schneller als erwarteten Zinserhöhung führen könnte, sagte der Präsident der Fed Bank of Atlanta, Raphael Bostic.
„Unterdessen werden in Europa wieder Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 in Kraft gesetzt, was einen starken Kontrast darstellt“, fügte die Westpac-Notiz hinzu.
Die Covid-19-Zahlen auf dem alten Kontinent steigen massiv an, sodass Österreich seit Montag wieder vollständig im Lockdown ist und Deutschland strengere Restriktionen erwägt. Der Euro notierte bei 1,124 US-Dollar, etwa einem 16-Monatstief. Die Gemeinschaftswährung ist im November bisher um 2,8% gefallen, zusätzlich angeschlagen durch den taubenhaften Ton, den die Europäischen Zentralbank in jüngster Zeit angeschlagen hat.
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