Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar zeigte sich am Freitagmorgen in Asien leicht im Minus. Der japanische Yen schließt die Handelswoche derweil so schlecht wie seit zwei Jahren nicht. Die steigenden Importkosten und niedrigen Zinssätze trugen zum Abwärtstrend des Yen bei. Rohstoffwährungen werden die zweite Handelswoche dagegen mit einem deutlichen Plus gegenüber dem Dollar schließen, da die Exportpreise weiter steigen.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor bis 4:43 Uhr MEZ 0,26 % auf 98,540.
USD/JPY fiel um 0,61 % auf 121,58. Japanische Wirtschaftsdaten zeigen, dass der Tokio-Verbraucherpreisindex (VPI) im März um 1,3 % und der Kern-Tokio-VPI im Jahresvergleich um 0,8 % zugelegt hat. Der Tokio-VPI ohne Nahrungsmittel und Energie stieg im Monatsvergleich ebenfalls um 0,2 %.
AUD/USD notierte 0,08 % höher auf 0,7518 und NZD/USD stieg um 0,06 % auf 0,6969.
USD/CNY notierte 0,1 % schwächer auf 6,3616, während GBP/USD um 0,19 % auf 1,3208 zulegte.
Die Befürchtungen, dass die steigenden Energie- und Lebensmittelkosten infolge der russischen Invasion in der Ukraine der europäischen Wirtschaft schaden könnten, halten an. Der Euro zeigte im Laufe der Woche leicht schwächer und notierte bei 1,1005 USD.
Australien, ein wichtiger Exporteur von Energieträgern und Lebensmitteln, war einer der Nutznießer steigender Kosten. Infolgedessen verzeichnete der australische Dollar die zweite Woche in Folge einen Zugewinn von mehr als 1 %.
Allerdings musste der Yen in dieser Woche gegenüber dem Dollar einen Verlust von 2,6 % hinnehmen und fiel unter die 120-Marke. Aktuell befindet sich ein großer Widerstand bei 123,70.
Im bisherigen Monatsverlauf hat die japanische Währung rund 6 % verloren und musste den achten Handelstag in Folge gegenüber dem australischen Dollar einen Rückgang von etwa 8 % hinnehmen.
Der jüngste Einbruch erfolgte nach den aggressiven Äußerungen des Fed-Präsidenten Jerome Powell Anfang der Woche, die auch zu einem Anstieg der US-Renditen führten. Die Bank of Japan (BOJ) hält ihrerseits an einem zurückhaltenderen Ton fest, aber einige Anleger warnten davor, dass der Yen auf einem 6-Jahres-Tief in unbequeme Tiefen fällt.
„Eine Sache, auf die man beim Dollar/Yen achten muss, ist der Widerstand der politischen Entscheidungsträger in Japan“, sagte Spectra Markets-Händler und Präsident Brent Donnelly gegenüber Reuters. Gegendruck könnte auch vom BOJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda kommen“, sagte er.
Auch die jüngsten Bewegungen auf dem Anleihemarkt bringen die Zentralbanken in Bedrängnis. Die Abwehr der Korrektur der Zinskurve könnte den Yen weiter schwächen. Die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen erreichte am Freitag 0,235 %, nahe ihrer Obergrenze von 0,25 %.
Der russische Rubel konnte sich am Donnerstag im europäischen Handel dagegen leicht stabilisieren, nachdem Präsident Wladimir Putin versprochen hatte, Gas an „unfreundliche“ Länder nur noch in Rubel abrechnen zu wollen. Die russische Währung verlor jedoch einige ihrer Zugewinne im dünnen Offshore-Handel wieder und wurde zuletzt bei 102 pro Dollar gehandelt.