Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar stabilisierte sich im frühen europäischen Handel am Mittwoch. Nach den starken Kursgewinnen vom Vortag im Folge der unerwartet hohen US-Inflation, legte die US-Währung eine Verschnaufpause ein.
Bis 9:00 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, weitgehend unverändert bei 109,510 gehandelt. Am Vortag stand ein Gewinn von 1,5 % zu Buche. Das war das höchste prozentuale Kursplus an einem Tag seit März 2020.
Die Inflation in den USA fiel im August stärker als erwartet aus. Insbesondere die so genannte Kernrate stieg um satte 0,6 %. Folglich erhöhte die Jahresrate auf 6,3 %. Im Juli lag der Wert noch bei 5,9 %. Dies ist der höchste Stand seit dem 40-Jahres-Hoch, das im März erreicht wurde.
Derweil haben die Märkte bereits eine hohe Wahrscheinlichkeit eingepreist, dass die Fed nächste Woche die Zinsen um mindestens 75 Basispunkte anheben wird. Allerdings steht auch eine Zinserhöhung von 1 % im Raum.
Infolgedessen verlor der USD/JPY 0,8 % auf 143,42, wobei sich der Yen von seinem 24-Jahres-Tief erholte. Japanische Medien hatten berichtet, dass die Bank of Japan einen Prüfung des Wechselkurses vorgenommen hat. Der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki (TYO:7269) sagte, dass die jüngsten Bewegungen des Yen „schnell und einseitig“ gewesen seien. Dies könnte die japanische Regierung dazu veranlassen, die Währung zu unterstützen.
An anderer Stelle stieg der EUR/USD um 0,1 % auf 0,9976 und blieb nach der Schwäche gestern unter der Parität.
Der Euro-Ausverkauf erfolgte trotz der historischen Anhebung um 75 Basispunkte durch die Europäische Zentralbank und der Ankündigung weiterer Zinserhöhungen durch eine Reihe von geldpolitischen Entscheidungsträgern.
Diese hawkische Rhetorik setzte sich am Dienstag fort, als EZB-Ratsmitglied Gediminas Simkus, der litauische Zentralbankchef, sagte, die EZB solle die Zinssätze auf ihrer Sitzung im Oktober um mindestens einen halben Punkt anheben.
Der GBP/USD handelte 0,1 % fester auf 1,1498 und bemühte sich um eine Erholung von dem gestrigen Einbruch um 1,6 %. Gute Nachrichten gab es derweil im Hinblick auf die Inflationsrate in Großbritannien. Diese sank im August wieder unter die 10-%-Marke.
Für Druck auf das Pfund Sterling sorgt am Mittwoch aber die nach wie vor hohe Kerninflation.
Der AUD/USD verlor 0,2 % auf 0,6715 und setzte damit den kräftigen Rückgang vom Dienstag um 2,3 % fort. Der USD/CNY stieg um 0,6 % auf 6,9658, wobei der Yuan nach einem Bericht von Reuters, wonach die USA Sanktionen gegen China erwägen, um das Land von einer Invasion Taiwans abzuhalten, fast auf ein 2-Jahres-Tief fiel.