Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar ist gut in den frühen europäischen Handel gestartet und konnte bereits einige Zugewinne verzeichnen. Grund für den starken Dollar dürften auch die anhaltenden Sorgen seitens der Händler über eine weltweite Rezession sein.
Bis 7:55 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber einigen anderen Währungen nachzeichnet, 0,1 % höher bei 104,410 gehandelt. In der Nacht konnte er sogar 0,5 % zulegen.
Auch gestern konnte der Dollar kräftig zulegen, nachdem Daten gezeigt hatten, dass das Verbrauchervertrauen in den USA im Juni auf ein 16-Monats-Tief gefallen war. Es wird befürchtet, dass die hohe Inflation die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte erheblich verlangsamen könnte.
Zur Stärke des Dollars trug die Euro-Schwäche bei, nachdem die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, auf dem jährlichen Forum der Zentralbank keine neuen Einblicke in die weitere Handhabung der Zinsfrage gegeben hat.
Der EUR/USD verlor somit 0,3 % auf 1,0490 und fiel auf ein Niveau, das seit fast zwei Wochen nicht mehr erreicht wurde. Da konnten auch die guten Nachrichten aus Nordrhein-Westfalen nichts mehr ausrichten, dass die Verbraucherpreise im Juni um 0,1 % gefallen waren. Damit sank die Jahresinflation von 8,1 % auf 7,5 %.
Es wird allgemein erwartet, dass die EZB ihren globalen Pendants folgen wird und im Juli zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die Zinssätze anheben wird. Allerdings gibt es Bedenken, dass dies zu einem deutlichen Anstieg der Fremdkapitalkosten in den höher verschuldeten Ländern der Eurozone führen könnte.
Morgan Stanley rechnet nun damit, dass die Eurozone im 4. Quartal dieses Jahres in eine leichte Rezession fällt und zwei Quartale lang schrumpfen wird, bevor das Wachstum im 2. Quartal des nächsten Jahres wieder aufgenommen wird.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird heute an einer Podiumsdiskussion zusammen mit dem Präsidenten der Fed, Jerome Powell, und dem Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, teilnehmen.
„Lagarde wird voraussichtlich etwas Licht ins Dunkel bringen, wie ernsthaft die EZB eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im September in Betracht zieht, angesichts der jüngsten Aktivitätsumfragen, die auf ein sich rapide verschlechterndes Bild für die Eurozone hinweisen“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
Der USD/CNY wurde weitgehend unverändert bei 6,7074 gehandelt, wobei der Yuan auf eine gewisse Nachfrage stieß, nachdem China eine Lockerung seiner Quarantäneanforderungen für einreisende Passagiere angekündigt hatte.
Der GBP/USD stieg leicht auf 1,2187, der USD/JPY fiel um 0,1 % auf 136,04, während das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD um 0,4 % auf 0,6882 fiel.