Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar ist zum Beginn des europäischen Handels am Donnerstag gestiegen, da die Händler ihre bärischen Positionen schließen. Der Grund für diesen Schritt sind Bedenken, dass Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank, ein Problem damit haben, wenn die eigene Währung zu stark wird.
Bis 8:55 Uhr legte der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,2% auf 93,058 zu. Hier notiert er 1% über dem 28-Monatstief, welches am Dienstag gebildet wurde.
Der GBP/USD fiel um 0,5% auf 1,3280, der {{3|USD/JPY} verzeichnete bei 106,30 ein Plus von 0,1% und der EUR/USD gab 0,5% auf 1,1793 ab.
Der EZB Chefvolkswirt Philip Lane erklärte am Dienstag, dass der Euro-Dollar Kurs für die Geldpolitik "wichtig" ist - was darauf hindeutet, dass die Bank den jüngsten Anstieg genau im Blick hat. Die CFTC Daten sprechen eine deutliche Sprache, denn in der vergangenen Woche erreichten die Netto Euro Long-Positionen ihren bisher höchsten Stand.
"Es bleibt abzuwarten, ob dies der erste Fall einer verbalen Intervention war", so die Analysten von ING, "aber es war definitiv ein Hinweis darauf, dass die EUR-Stärke auf der EZB Pressekonferenz am 10. September ein Thema sein wird. Somit besteht die Möglichkeit, dass die 1,20 den EUR vorübergehend begrenzen wird".
Aus Sicht der EZB besteht ein klares Interesse daran, eine Bewegung über 1,20 kurz- bis mittelfristig zu vermeiden. Denn mit einem stärkeren Euro wird das Inflationsziel auf absehbare Zeit nicht erreicht werden.
"Es wäre für uns keine Überraschung, wenn die Überprüfung der EZB Politik (Ergebnis wird Mitte 2021 erwartet) dazu führt, dass man ebenfalls eine Durchschnittsinflation anstrebt", so die Nordea Analysten.
"Die Überzeugung den Dollar mit Rallyes zu verkaufen wird immer stärker", sagte die ING. "Kurzfristig hat der Dollar bei großen Zahlen, wie 1,20 im EUR/USD, 0,90 im USD/CHF und 105 im USD/JPY, immer eine gewisse Unterstützung gefunden. Ein Markt, der sehr Dollar Short ist, ist für einige kurzfristige Gewinnmitnahmen anfällig."
Am heutigen Donnerstag konzentrieren sich die Händler vorerst auf die wichtigsten Wachstumsdaten zum Dienstleistungssektor sowohl in Europa als auch in den USA, wo zusätzlich die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung anstehen.