Von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar gab am Dienstagmorgen in Asien moderat nach, während der Euro in der Nähe seines 22-Monats-Tiefs pendelte. Russlands Invasion in der Ukraine trübt weiterhin die wirtschaftlichen Aussichten in Europa, doch die wochenlange Rallye bei den Rohstoffwährungen deutet auf eine kleine Atempause hin.
Der U.S. Dollar Index Futures, der die Wertentwicklung des Greenbacks gegenüber einem Korb anderer Währungen abbildet, sank bis 7:12 Uhr um 0,06 % auf 99,24.
Das Währungspaar USD/JPY stieg um 0,13 % auf 115,44. Japan hat zu Beginn der Handelssitzung das größte Leistungsbilanzdefizit seit Anfang 2014 bekannt gegeben. Das Defizit betrug im Januar 2022 1,189 Billionen Yen (10,33 Milliarden Dollar) und der bereinigte Fehlbetrag belief sich auf 0,19 Billionen Yen.
Für den AUD/USD ging es um 0,10% auf 0,7324 nach oben. Der von der National Australia Bank ermittelte Geschäftsklimaindex verbesserte sich im Februar auf 13 Punkte. Der NZD/USD notierte stabil bei 0,6831.
Der Euro pendelte nahe dem Montagstief von 1,0806 Dollar, wenngleich er sich nach sechs Verlusttagen hintereinander wieder etwas erholen konnte. Seit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar hat die Gemeinschaftswährung gegenüber der US-Währung 4 % abgewertet - und ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Gegenüber dem Schweizer Franken näherte sich die Einheitswährung am Montag zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder der Parität.
Bei den zwei abgehaltenen Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine über einen Waffenstillstand wurden bislang kaum Fortschritte erzielt. Der Widerstand Deutschlands gegen ein Verbot russischer Energieimporte warf die Öl-Futures von dem am Montag erreichten 14-Jahres-Höchststand zurück, doch der drohende Angebotsschock dürfte das europäische Wachstum beeinträchtigen, warnten einige Experten.
"Die Märkte dürften weiterhin das Risiko einer Störung der russischen Energieexporte einpreisen. Das könnte sich negativ auf die europäischen Wachstumsaussichten auswirken", sagte Carol Kong, Strategin bei der Commonwealth Bank of Australia, zu Reuters.
"Daher erwarten wir, dass der Euro unter Druck bleibt. Es ist durchaus möglich, dass der Euro/Dollar in diesem Monat das COVID-19-Tief von 1,0688 Dollar testet."
Die Marktteilnehmer fiebern nun der am Donnerstag anstehenden geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank entgegen. Angesichts der Gefahr einer Stagflation gehen Ökonomen davon aus, dass die Zentralbank mit Zinserhöhungen bis zum Jahresende 2022 warten könnte.
Neben dem kometenhaften Anstieg der Rohstoffpreise sorgten der Konflikt in der Ukraine und die darauf folgenden westlichen Sanktionen dafür, dass der Rubel am Montag im erratischen Offshore-Handel auf ein Rekordtief von 160 zum Dollar fiel. Auch andere russische Vermögenswerte büßten an Wert ein.
Im asiatisch-pazifischen Raum legten der australische und der neuseeländische Dollar im Frühhandel zu, bewegten sich aber unter ihren Viermonatshöchstständen vom Montag.
Der neuseeländische Dollar stieg innerhalb von etwas mehr als einem Monat um 4,5%. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Reserve Bank of New Zealand eine Serie von Zinserhöhungen in die Wege geleitet hat. Laut den Analysten der ANZ Bank könnte es wegen der gestiegenen Energiepreise im April und Mai zu zwei Anhebungen um jeweils 50 Basispunkte kommen.