Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar legte mit dem frühen europäischen Handel am Freitag zu, da die Anleiherenditen zu ihren jüngsten Höchstständen zurückkehrten. Dennoch sieht es so aus, als würde er seinen ersten Wochenverlust seit drei Wochen hinnehmen müssen. Der Euro und das Pfund Sterling standen nach der EZB-Sitzung und der Veröffentlichung von britischen Wachstumsdaten unter Druck.
Gegen 8:55 Uhr lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,4% höher bei 91,755, aber nur knapp über dem 91,364 Tief, dem niedrigsten Stand seit dem 4. März.
Der Index ist in dieser Woche um etwa 0,4% gefallen, hat aber in diesem Jahr bisher um etwa 2% zugelegt. Dabei verfolgte er die Renditen der 10-Jahres Anleihen von unter 1% bis zum Hoch von 1,62%, welches am Ende der letzten Woche erreicht wurde. Am Freitag lag die Rendite bei etwa 1,59% und stieg damit von dem am Donnerstag verzeichneten Niveau von 1,55%.
Der USD/JPY notierte um 0,5% höher bei 109,03, während der risikosensitive AUD/USD um 0,5% auf 0,7749 fiel.
US-Präsident Joe Biden unterzeichnete am späten Donnerstag das 1,9 Billionen Dollar Konjunkturpaket, nur einen Tag nachdem das Repräsentantenhaus seine endgültige Zustimmung gegeben hatte. Somit wird es nicht mehr lange dauern, bis die 1.400 Dollar Schecks in den Briefkästen der Amerikaner landen.
Der Dollar und die Renditen der US-Staatsanleihen steigen stetig. Der Grund ist die Erwartung, dass die Konjunkturmaßnahmen und die lockere Geldpolitik der Federal Reserve die Inflation anheizen werden. Die Erwartungen erhielten in dieser Woche einen jähen Dämpfer, da die Inflationsdaten hinter den Erwartungen zurückblieben.
Die jüngsten Beschäftigungszahlen zeigten einen sich stark erholenden Arbeitsmarkt, da die Zahl der Beschäftigten in der letzten Woche viel stärker als erwartet anstieg. Außerdem fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie.
Der EUR/USD gab 0,3% auf 1,1945 ab, nachdem die Europäische Zentralbank am Donnerstag sagte, sie werde ihre Notfall-Anleihekäufe im nächsten Quartal beschleunigen, um steigenden europäischen Anleiherenditen entgegenzuwirken.
Der GBP/USD sank um 0,3% auf 1,3943, da die neuesten Wachstumsdaten zeigten, dass Großbritanniens Wirtschaft im Januar gegenüber Dezember um 2,9% schrumpfte.
Obwohl dies ein geringerer Rückgang als erwartet war, ist die wirtschaftliche Aktivität auf Jahresbasis um 9,1% gesunken.
Die Bank of England erklärte letzte Woche, dass die britische Wirtschaft im ersten Quartal 2021 wahrscheinlich um 4% schrumpfen wird, was auf die jüngsten Covid-bedingten Lockdowns sowie die Brexit Handelsprobleme zurückzuführen ist.