Umweltschützer und Gewerkschafter haben die Auswirkungen immer größerer Containerschiffe auf Beschäftigte, Umwelt und öffentliche Haushalte kritisiert. Während unregelmäßige Stoßzeiten beim Entladen der Megafrachter zu Lasten der Arbeiter gingen, strapazierten der Bau und die Finanzierung neuer Hafenanlagen und -vertiefungen Umwelt wie Staatskassen, erklärten die Umweltorganisationen Nabu, WWF sowie BUND und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag.
Dazu komme das Umweltrisiko durch Havarien. "Die rasante Schiffsgrößenentwicklung verursacht soziale, ökonomische und ökologische negative Folgen, für die die Reeder keine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen", teilte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle mit. Die Umweltschutzorganisationen Nabu, WWF und BUND erklärten, vom "Gigantismus" profitierten nur große Reedereien. Diese beteiligten sich nicht an den "Folgekosten".
Die Gewerkschaft und die Umweltverbände forderten die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und andere Politiker zu einem "Kurwechsel" auf. Weitere negative Entwicklungen und "Fehlinvestitionen öffentlicher Gelder" müssten vermieden werden. Seit Jahren gibt es einen Trend zu immer größeren Containerschiffen.
Die größten Frachter können aktuell bis 19.000 sogenannte 20-Fuß-Standardcontainer transportieren. Noch größere Schiffe sind bestellt. Seehäfen müssen deshalb etwa in neue Entladekräne investieren und ihre Zufahrten vertiefen. Auch Straßen- und Schienenstränge ins Hinterland müssen für die zunehmenden Transportmengen ausgebaut werden. Der globale Warentransport per Schiff wird in den nächsten Jahrzehnten laut Prognosen stark steigen.