Investing.com - Am Freitag stieg der US-Dollar-Index auf den höchsten Stand seit November 2022 uns sorgte für erhebliche Turbulenzen an den Aktienmärkten. Zwischenzeitlich erreichte der Index 109,91 Punkte, bevor er sich bei 109,67 Punkten einpendelte – ein Plus von 0,5 Prozent. Doch Experten sehen in der aktuellen Stärke des Greenbacks wenig Luft nach oben und raten sogar zum Ausstieg.
„Sollte unser Ziel von 110 Punkten überschritten werden, ist es Zeit, den Dollar zu verkaufen“, heißt es in einer Mitteilung von Chester Ntonifor, Devisen- und Anleihenstratege bei BCA Research. Der Markt habe bereits ein langsameres globales Wachstum und eine restriktive Haltung der US-Notenbank eingepreist. Auch die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus sei inzwischen einkalkuliert.
Ntonifor geht davon aus, dass der „Trump-Trade“ inzwischen von stark überhöhten Bewertungen getragen wird und daher an Momentum verlieren dürfte.
Die Sorge um einen schwächeren Dollar beruht laut dem Experten vor allem darauf, dass der Inflationsdruck in den USA seinen Höhepunkt erreicht haben könnte. Zwar zeigte der jüngste Arbeitsmarktbericht für Dezember kaum Anzeichen einer Abschwächung, doch Ntonifor rechnet mit den Folgen verschärfter finanzieller Rahmenbedingungen: „Das Risiko eines wirtschaftlichen Abschwungs in den USA bleibt hoch.“
Für die kommenden Monate skizziert der Stratege ein Szenario, in dem die Aktienmärkte korrigieren, der Dollar nachgibt und die Renditen am Anleihemarkt sinken könnten.
Der Höhenflug des Dollar-Index könnte sich also dem Ende zuneigen – und erste Strategen stellen sich bereits auf Gegenwind ein.