Von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar orientierte sich am Freitagmorgen in Europa nach unten. Befürchtungen, dass die Inflation hoch bleibt und dass die Fed die Geldpolitik stärker als befürchtet straffen könnte, trübten die Stimmung der Anleger. Dies wiederum gab dem japanischen Yen dank seines Status als sicherer Hafen Auftrieb, insbesondere gegenüber dem risikoempfindlicheren australischen Dollar.
Der Dollar Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor bis 09.50 Uhr MEZ gut 0,06 % auf 95,665 Punkte.
Der USD/JPY fiel um 0,37 % auf 113,66, ein Wochentief.
Der AUD/USD verlor 0,50 % auf 0,7189 und der NZD/USD notierte 0,36 % schwächer bei 0,6730.
Der USD/CNY stieg um 0,03 % auf 6,3430. Der GBP/USD notierte 0,01 % tiefer bei 1,3593. Das Währungspaar wurde damit auf dem niedrigsten Stand seit dem 11. Januar gehandelt.
Die US-Währung legte derweil eine Verschnaufpause von ihrer jüngsten Kursrallye ein. Belastet hatte den Greenback zuletzt der sich abkühlende Renditeanstieg.
Der australische Dollar fiel um 0,57 % auf 82,02 Yen, den schwächsten Stand seit einem Monat.
Die Wall Street musste in den letzten Handelsstunden am Donnerstag einen starken Ausverkauf hinnehmen. Das zog auch die asiatischen Aktien am Freitag nach unten. Die Renditen für US-Staatsanleihen konnten ihre Mehrjahreshöchststände ebenfalls nicht halten und wurden niedriger gehandelt. Seit Jahresanfang konnten die US-Renditen in der Erwartung der Marktteilnehmer auf eine schnellere Straffung der Geldpolitik durch die Fed kräftig zulegen.
Die Fed Funds Futures haben bereits eine Zinserhöhung im März 2022 und insgesamt drei weitere Erhöhungen in diesem Jahr vollständig eingepreist.
Die Fed kommt am Dienstag zu ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung zusammen, nach der sie ihre Beschlüsse zur Geldpolitik bekannt geben wird. Gespannt blicken die Investoren auf den Zeitplan der Fed für Zinserhöhungen und die Verkleinerung der Bilanz.
Der Dollar erreichte am Donnerstag ein 1-Wochen-Hoch und notierte in dieser Woche 0,65% fester. Damit erholte er sich von einem Verlust von 0,61 % in der Vorwoche.
Die US-Währung "dürfte bis zur Fed-Sitzung in der nächsten Woche fester notieren", schrieb Westpac in einer Kundenmitteilung und fügte hinzu, dass man "nicht überrascht wäre", wenn der Dollar-Index seinen Höchststand von 96,938 aus dem Jahr 2021 übertreffen würde.
"Zugegeben, vieles ist bereits eingepreist", hieß es weiter, "aber ein direkter Vergleich des Dollar-Index mit den Rendite-Spreads zeigt, dass der Dollar diese Story noch nicht vollständig eingepreist hat."