Von Gina Lee
Investing.com - Der Dollar ist am Freitagmorgen in Asien gefallen. Die US-Währung erreichte aufgrund der nachlassenden Wetten der Devisenanleger auf einen aggressiven Zinserhöhungspfad der US-Notenbank Fed in der zweiten Jahreshälfe den tiefsten Stand seit einem Jahr.
Der U.S. Dollar Index, der die Wertentwicklung des Greenback gegenüber einem Korb anderer Währungen abbildet, fiel bis 7.28 Uhr um 0,34 % auf 101,32.
Für den USD/JPY ging es um 0,22 % auf 126,86 zurück.
Der AUD/USD stieg um 0,63 % auf 0,7143 und der NZD/USD um 0,70 % auf 0,6522.
Das Währungspaar USD/CNY rutschte um 0,08 % auf 6,7335 ab und der GBP/USD stieg um 0,48 % auf 1,2655.
Der Dollar-Index ist erstmals seit dem 25. April 2022 wieder auf 101,43 gefallen und steuerte auf einen Wochenrückgang von 1,5 % zu, nachdem er in der Vorwoche bereits um 1,37 % gefallen war. Es wäre der erste zweiwöchige Rückgang seit Jahresbeginn. Im Zuge der Rallye der asiatisch-pazifischen Aktien am Freitag zogen sich die Anleger auch aus dem sicheren Dollar zurück.
Die US-Währung fiel auch gegenüber dem Euro mit 1,0765 Dollar auf den niedrigsten Stand seit dem 25. April. Gegenüber dem Pfund Sterling fiel der Greenback ebenso auf den schwächsten Stand seit dem 26. April 2022.
Die Dollarverluste führten zu Gewinnen der risikoempfindlichen Antipodenwährungen, wobei sowohl der australische als auch der neuseeländische Dollar nach oben tendierten.
Der Dollar erreichte Mitte des Monats mit über 105 Punkten den höchsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten, gab dann aber wieder nach. Hintergrund sind Anzeichen dafür, dass die Straffung der Geldpolitik durch die Fed das Wirtschaftswachstum bereits verlangsamen könnte. Auch die Renditen der US-Staatsanleihen fielen von ihren Mehrjahreshochs, was den Dollar weiter schwächte.
Der Dollar wertete gegenüber dem Yen ab und ging in den letzten drei Wochen allmählich von einem Zwei-Dekaden-Hoch von 131,35 zurück.
"Die Inflationserwartungen in den USA sind etwas zurückgegangen, was dazu beigetragen hat, dass die Erwartungen für eine Straffung durch die Fed abgenommen haben, und das hat den Dollar belastet, insbesondere den Dollar-Yen, der sehr empfindlich auf Zinsdifferenzen reagiert", sagte Shinichiro Kadota, Senior FX Strategist bei Barclays (LON:BARC), zu Reuters.
"Ich denke, dass der USD-JPY seinen Höhepunkt vorerst erreicht hat, aber mittelfristig wird das von der Inflation abhängen."
Aus dem zur Wochenmitte veröffentlichten Protokoll der letzten Fed-Sitzung}} ging hervor, dass die Mehrheit der Teilnehmer der Meinung war, dass Zinserhöhungen um 50 Basispunkte auf den Sitzungen im Juni und Juli 2022 angemessen wären. Viele Entscheidungsträger waren jedoch der Ansicht, dass große, frühzeitige Zinserhöhungen Raum für eine Pause im Jahr 2022 lassen würden, um die Effekte der geldpolitischen Straffung zu bewerten.
Bei Kryptowährungen brachte die bessere Risikostimmung keine Unterstützung für den Bitcoin, der um 0,9 % auf etwa 28.908 Dollar abrutschte und seinen allmählichen Rückgang von 30.000 Dollar in dieser Woche fortsetzte.