Von Peter Nurse
Investing.com - Im Vorfeld der neuesten US-Inflationszahlen und der letzten Sitzung der Federal Reserve in diesem Jahr gab der US-Dollar im europäischen Handel am Dienstag etwas nach.
Bis 13.06 Uhr MEZ fiel der Dollar Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, um 0,2 % auf 104,58.
Der US-Verbraucherpreisindex per Berichtsmonat November wird heute um 14:30 MEZ veröffentlicht. Analysten erwarten einen Rückgang der jährlichen Inflationsrate auf 7,3 % nach 7,7 % im Oktober. Im Monatsvergleich ergäbe sich daraus ein Preisanstieg von 0,3 %.
Die Kernrate, die Nahrungsmittel und Kraftstoffe ausklammert, soll um 6,1 % gegenüber dem Vorjahr steigen, nach 6,3 % im Oktober. Die Monatsrate dürfte sich um 0,3 % erhöhen.
Eine kleine Überraschung nach unten im letzten Monat sorgte für massive Dollar-Verkäufe aufgrund der Erwartung, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat. In der Folge entfernte sich der Dollar-Index weiter von seinem Ende September erreichten 20-Jahres-Hoch im Bereich um 114,80. Angesichts der beträchtlichen Einbußen der letzten Wochen halten sich die Devisenhändler mit größeren Engagements im Dollar zurück.
Die US-amerikanische Notenbank Fed beginnt ebenfalls am Dienstag ihre zweitägige geldpolitische Sitzung, die am Mittwochabend mit ihrer Zinsentscheidung zu Ende geht. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Notenbanker auf eine Anhebung des Leitzinses um lediglich 50 Basispunkte einigen werden, nachdem sie ihn zuvor vier Mal in Folge um jeweils 75 Basispunkte angehoben hatten.
"In Anbetracht dieser Ereignisrisiken geht der Markt davon aus, dass der Straffungszyklus der Fed im nächsten Frühjahr im Bereich von 4,90/5,00 % seinen Höhepunkt erreicht. Im zweiten Halbjahr könnten dann Zinssenkungen um 50 Basispunkte erfolgen", schreiben die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
"Der Dezember ist in der Regel ein schwacher Monat für den Dollar, und wahrscheinlich werden die Ereignisse eher dovish ausfallen. Ein schwächerer Dollar richtet dabei den größten Schaden in puncto Positionierung an, die wahrscheinlich immer noch auf den Dollar ausgerichtet ist."
Für den GBP/USD ging es um 0,1 % auf 1,2286 nach oben. Die britische Arbeitslosenquote stieg in den drei Monaten bis Oktober auf 3,7 %, doch die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt des Landes ließ die Löhne und Gehälter so stark ansteigen wie noch nie zuvor, wenn man einmal von der Zeit der Coronavirus-Pandemie absieht.
Die Mitglieder der Bank of England kommen am Donnerstag zu ihrer regelmäßigen geldpolitischen Lagebeurteilung zusammen. Angesichts der steigenden Löhne und Gehälter, die den Inflationsdruck im Land erhöhen, wird mit einer erneuten Anhebung um 50 Basispunkte gerechnet.
Der USD/JPY fiel um 0,1 % auf 137,48, der AUD/USD legte um 0,5 % auf 0,6776 zu, während der USD/CNY weitgehend unverändert bei 6,9777 handelte. In China stehen im Laufe dieser Woche noch die Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion auf dem Programm, bei denen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Lockdowns noch deutlicher bemerkbar machen dürften, wenngleich das Land einige Beschränkungen schrittweise lockert.