Berlin (Reuters) - Die Konjunktur der Euro-Zone gewinnt an Schwung.
Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg im September um 1,0 auf 56,7 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 5000 Unternehmen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 55,5 Zähler erwartet. Das Barometer signalisiert bei Werten von mehr als 50 Wachstum. "Die Euro-Zone beendet den Sommer mit einem kräftigen Wachstumsschub", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Aufträge legte so stark zu wie seit fast sechseinhalb Jahren nicht mehr.
Besonders gut lief es in den größten Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich, die beide das stärkste Wachstum seit mehr als sechs Jahren meldeten. "Überdies beschleunigte sich der ohnehin kräftige Jobaufbau in beiden Ländern weiter", erklärte Markit. "In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern verlangsamte sich das Wachstumstempo auf ein Sechs-Monats-Tief."
Der Einkaufsmanagerindex in der Industrie kletterte um 0,8 auf 57,4 Zähler. "Der von den Industrieunternehmen als Risiko eingestufte starke Euro hatte bislang offensichtlich nur eine begrenzte Auswirkung auf die Exporte", sagte Williamson. "Die Exporte füllten nicht nur die Auftragsbücher, sie ermutigen die Unternehmen auch zu weiteren Investitionen in das Wachstum." Im Servicesektor zogen die Geschäfte ebenfalls an, aber nicht so stark wie in der Industrie.