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Siemens-Rivale Alstom brechen Aufträge weg - Prüft Teilverkauf der Bahnsparte

Veröffentlicht am 06.11.2013, 10:01
Aktualisiert 06.11.2013, 10:04
PARIS (dpa-AFX) - Der Industriekonzern Alstom zieht nach einem Auftragseinbruch im ersten Geschäftshalbjahr Konsequenzen: Konzernchef Patrick Kron will Stellen streichen und erwägt den Verkauf von Teilen des Bahngeschäfts, wie der Manager am Mittwoch sagte. An der Börse legte die Aktie im frühen Handel kräftig zu und gewann 4,74 Prozent auf 28,375 Euro.

Im Zeitraum zwischen April und Ende September, der bei Alstom die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres 2013/2014 abdeckt, hielten sich die Kunden bei Großaufträgen weiterhin zurück. Die Bestellungen brachen beim Siemens-Konkurrenten um 22 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro ein. Der Gewinn sank um drei Prozent auf 375 Millionen Euro, während das operative Ergebnis um ein Prozent auf 695 Millionen Euro nachgab. Analysten hatten operativ jedoch mit deutlich weniger gerechnet. Eine Erholung im zweiten Geschäftsquartal sorgte beim Umsatz organisch für einen Zuwachs von vier Prozent auf 9,7 Milliarden Euro.

Konzernchef Patrick Kron sprach von einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld und will nun mit strikter Kostenkontrolle gegensteuern. Außerdem wollen die Franzosen ihren Minderheitsanteil an der Bahntechniksparte Alstom Transport an Konkurrenten oder Finanzinvestoren verkaufen. Insgesamt will Alstom durch die Trennung von nicht strategischen Geschäftsfeldern 1 bis 2 Milliarden Euro bis Dezember 2014 einnehmen. Zudem sollen hauptsächlich in Europa 1.300 Stellen wegfallen, sagte Kron.

Wie Alstom weiter mitteilte, lief es bei kleineren bis mittelgroßen Aufträgen besser. Die im Mai gesenkte Prognose für das laufende Geschäftsjahr (Ende März) bestätigte der Konzern. Alstom rechnet weiter mit einem organischen Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Aufträge sollten Ende des Jahres anziehen, sagte Kron weiter. Die angepeilten jährlichen Einsparungen sollen sich bis April 2016 auf bis zu 1,5 Milliarden Euro summieren.

Die Franzosen sind hinter General Electric und Siemens der drittgrößte Hersteller von Anlagen und Produkten für die Stromerzeugung und Energieübertragung. Zudem bauen die Franzosen verschiedene Züge und Anlagen für den Schienenverkehr. In Deutschland kämpft der Konzern derzeit mit den Folgen der Energiewende, da weniger Kraftwerke für die konventionelle Energiegewinnung gebaut werden. Alstom hat daher ähnlich wie Siemens und ABB vor allem mit der Investitionsscheu von Kraftwerksbetreibern zu kämpfen./ep/she/stb/fbr

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