Zürich, 07. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch im Verlauf schwächer tendiert. Gewinnmitnahmen nach dem
Kurssprung vom Vortag und wachsende Konjunkturskepsis lasteten
auf den Dividendenpapieren, sagten Händler. Auch in den USA
hatten Zweifel an der Erholung der Wirtschaft im späten Geschäft
die Kursgewinne zum Schmelzen gebracht, was sich in Fernost noch
fortgesetzt habe. Allerdings erholten sich die Kurse am frühen
Nachmittag bereits wieder etwas.
Der SMI<.SSMI> der Bluechips notierte gegen 13.00 Uhr um 0,6
Prozent im Minus bei 6029 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> verlor
ebenfalls 0,5 Prozent auf 5329 Zähler.
Die grossen Gewinner des Vortags führten Verlierliste an.
Zyklische Werte wie ABB, Richemont, Swatch
oder Oerlikon büssten deutlich an Wert ein.
Holcim sackten um 3,8 Prozent ab. Händler
verwiesen auf den vorsichtigen Ausblick des irischen
Baustoffherstellers CRH, der europaweit die Aktien der
Zementhersteller unter Druck gesetzt hatte. CRH hatte sich
skeptisch zur Umsatzentwicklung im Gesamtjahr geäussert und dies
mit den Sorgen über die hohen Haushaltsdefizite in der Euro-Zone
und dem sich verlangsamenden US-Konjunkturwachstum begründet.
Unter den Bluechips verzeichnete lediglich Pharmawert
Novartis keine Verluste. Morgan Stanley hat das Rating
auf "Overweight" von "Equalweight" und das Kursziel auf 68 von
61 Franken erhöht.
Der zu den Baslern gehörende Augenheil-Weltmarktführer
Alcon will zudem den Laser-Spezialisten LenSx Laser für
361,5 Millionen Dollar in bar plus Meilensteinzahlungen von bis
zu 382,5 Millionen Dollar übernehmen.
Besser als der Markt schlugen sich auch die ebenfalls
defensiven Schwergewichte Nestle und Roche um
0,2 Prozent. Roche hat in den USA die Zulassung des Medikaments
Trastuzumab-DM1 zur Behandlung von Brustkrebs beantragt. Die
Analysten der ZKB trauen dem Präparat vier Milliarden Franken
Jahresumsatz zu.
Die grossen Bank- und Versicherungsaktien wie Credit
Suisse, UBS, Swiss Re oder
Zurich lagen rund ein Prozent im Minus. Händler
verwiesen darauf, dass die schwachen Kapitalmärkte dem Sektor im
zweiten Quartal keine starke Unterstützung mehr gegeben haben
dürften. Es sei eher mit Ertragseinbussen zu rechnen.
Gehalten waren auch die Swisscom-Aktien.
Konzernchef Carsten Schloter sagte der "Finanz und Wirtschaft",
dass sich die Italien-Tochter Fastweb auf Kurs zu den
2010 gesteckten Zielen befindet. Das Geschäft in der Schweiz
entwickle sich "sehr robust" und Swisscom könnte die Hälfte des
operativen Cashflows ausschütten, was 25 Franken je Aktie
ergeben würde, sagte er weiter.
Der Einstieg ins Geldtransfergeschäft schob die Aktien der
Kiosk-Gruppe Valora um drei Prozent nach oben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)