Euro vor EZB-Zinsentscheid schwächer - Festverzinsliche im Minus

Veröffentlicht am 07.05.2009, 10:27
Aktualisiert 07.05.2009, 10:28
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Frankfurt, 07. Mai (Reuters) - Vor der EZB-Zinsentscheidung hat der Euro am Donnerstag etwas nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung wurde um 1,3260 Dollar gehandelt nach 1,3306 Dollar im späten US-Geschäft. "Der heutige Tag hat das Potenzial für erhebliche Wechselkursvolatilitäten", schrieben die Analysten der Commerzbank in einer Marktstudie und verwiesen darauf, dass neben der Europäischen Zentralbank auch die Bank of England ihren Zinsentscheid bekanntgibt. Zudem werden am Abend aus den USA die Ergebnisse der Stresstests für die Banken erwartet. Die Unsicherheit über den Zustand des Bankenssektors hatte dazu beigetragen, dass sich die Investoren am Renten- und Devisenmarkt in den vergangenen Tagen zurückhielten.

Auch am Rentenmarkt dürfte angesichts der erhofften Klarheit zum weiteren geldpolitischen Kurs der EZB die Zurückhaltung der vergangenen Tage einer hektischen Aktivität weichen, schätzten Analysten. Eine Senkung des Leitzinses auf ein Prozent gilt als ausgemachte Sache. Spannend werde, welche ergänzenden Maßnahmen zur sogenannten quantitativen Lockerung die Notenbanker beschließen werden. "Direkte Käufe von Staats-, Bank- und Unternehmensanleihen wie in den USA und UK dürfte es nicht geben", prognostizierten die Analysten der HSH Nordbank in einem Marktkommentar. Sie gingen vielmehr von einer Laufzeitverlängerung der den Banken angebotenen Refinanzierungsgeschäfte auf bis zu zwölf Monate und einer möglichen nochmaligen Erweiterung des Kataloges der notenbankfähigen Sicherheiten aus.

Am Morgen gab der Bund-Future angesichts der Kursgewinne an den Aktienmärkten zunächst nach und lag 20 Ticks im Minus bei 121,89 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,272 Prozent.

Von der Bank of England erwarteten Analysten kaum Neuigkeiten. Der Leitzins werde wohl mit 0,5 Prozent bestätigt werden, neue Ankaufprogramme zur Stützung der Wirtschaft seien eher nicht zu erwarten. Sollte die Notenbank allerdings nur "die leisesten Hinweise" auf eine zweite Stufe des Programms geben, könnte das den jüngsten Abwärtstrend des Euro zum Pfund beenden, schätzten die Analysten der Commerzbank. Das Pfund Sterling notierte am Morgen kaum verändert. Die Gilt-Futures gaben deutlich nach.

Die Ergebnisse der US-Stresstests werden am späten Abend (22.15 Uhr MESZ) veröffentlicht. Zuvor hieß es unter anderem, die Bank of America könne rund 34 Milliarden Dollar an frischem Kapital brauchen. Wells Fargo benötigt einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge 15 Milliarden Dollar. Analysten zufolge könnten neu aufkommende Sorgen über die Stabilität des Bankensektors für erneute Unruhe an den Renten- und Devisenmärkten sorgen. (Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)

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