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Euro-Crash: EUR/USD fällt unter Parität - Dollarkurs dreht nach Inflationsdaten auf

Veröffentlicht am 13.07.2022, 16:13
© Reuters.
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von Robert Zach 

Investing.com -- Der Euro ist am Mittwoch zum ersten Mal seit 20 Jahren unter die Parität zum Dollar gefallen. Nachdem die US-Verbraucherpreise im Juni den höchsten Stand seit 1981 erreichten hatten, stürzten sich die Devisenanleger in Erwartung weiter kräftig steigender Zinsen in den USA auf den Greenback.

Bis 15.58 Uhr verlor der EUR/USD knapp 0,2 Prozent auf 1,0020 Dollar. Von seinem Tief bei 0,9999 Dollar hat sich die Gemeinschaftswährung nach der Bekanntgabe der Inflationsdaten leicht erholt.

Die wichtigste Messgröße für die Jahresteuerung stieg auf 9,1 Prozent und übertraf damit die Prognosen der Ökonomen. Der Preisanstieg war breit angelegt und umfasste alle Kategorien.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um 1,3 Prozent - der stärkste monatliche Anstieg seit 2005 - was insbesondere auf große Preissprünge bei Nahrungs- und Genussmitteln, Benzin und Mieten zurückzuführen war.

Hoffnungsvoll stimmte dagegen der dritte Rückgang in Folge bei der Kerninflation, in der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt werden. Sie sank von 6,0 auf 5,9 Prozent. Ökonomen hatten jedoch einen Rückgang auf 5,7 Prozent vorausgesagt. 

Die Daten erhöhen den Druck auf die US-Notenbank Fed, die Zinsen aggressiv anzuheben, um die rasant steigende Inflation einzufangen. Mit Zinserhöhungen dämpft die Federal Reserve die Nachfrage in der Wirtschaft und damit dann idealerweise auch die Inflation. Das führt im schlimmsten Fall zu einer Rezession.

Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen, die als Proxy für wirtschaftliche Risiken gilt, stieg um etwa 8 Basispunkte auf 3,034 Prozent. Die Verzinsung zweijähriger US-Staatsanleihen, die eher die Erwartungen an die Zinspolitik der Fed widerspiegelt, sprang um 12 Basispunkte auf 3,17 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Die Anleihekurse entwickeln sich in der Regel umgekehrt zu den Renditen.

Mit minus 14 Basispunkten ist die Zinskurve der 10 und 2 jährigen Anleiherenditen nun so stark invertiert wie seit mindestens 2007 nicht mehr. Eine Inversion der Zinskurve gilt in der Regel als Signal für eine drohende Rezession. 

Unterdessen stieg der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb anderer Industriewährungen abbildet, um 0,14 % auf 108,04 und pirschte sich damit wieder an sein am Dienstag erreichtes 20-Jahres-Hoch heran.

Der Dollar profitiert zum einen von seinem Status als sicherer Hafen, aber auch von den Erwartungen an eine noch größere Zinserhöhung der Fed auf der Sitzung Ende Juli. Nach den Inflationsdaten stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung um 100 Basispunkte auf rund 40 Prozent, nach weniger als 8 Prozent am Vortag.

Der Euro steht derzeit aufgrund mehrerer Faktoren unter Druck. Erstens schiebt die Europäische Zentralbank, anders als die Fed, die Zinswende vor sich her. Zwar kündigte sie für die Juli-Sitzung eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte an. Angesichts der rekordhohen Inflation in der Eurozone interpretiert der Markt diesen Schritt jedoch als kein entschiedenes Vorgehen gegen den Preisdruck. Entsprechend vergrößert sich die Zinsdifferenz zu den USA weiter. Dies belastet die Gemeinschaftswährung. Aber auch die Energiekrise in Europa lässt die Anleger vor Investitionen in den Euro zurückschrecken. Sollte Russland nach der am Montag begonnenen zehntägigen Wartung der Nord Stream 1-Pipeline beschließen, kein Gas mehr nach Deutschland zu leiten, droht Europas Wirtschaftsmotor ein signifikanter Konjunktureinbruch. 

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