Investing.com - Die europäische Gemeinschaftswährung hat ihre Gewinne am Dienstag weiter ausgebaut. Auslöser für die starken Zugewinne waren zuletzt Meldungen, wonach die US-Notenbank Fed eine Zinspause einlegen und ihre Bilanzreduzierung herunterfahren könnte.
Der EUR/USD stieg am Dienstag mit 1,1451 Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte Januar. Zuletzt kostete ein Euro etwas mehr als 1,1440 Dollar. Von den Zwischentiefs am 24. Januar kletterte die Gemeinschaftswährung um mehr als 140 Pips nach oben.
Vor allem der schwache US-Dollar gibt dem Euro aktuell Auftrieb. Schuld daran ist unter anderem Fed-Chef Jerome Powell, der vor zwei Wochen auf dem Economic Club of Washington sagte, die US-Notenbank könne geduldig abwarten und schauen, „wie die Dinge sich entwickeln“. Einen vorgegebenen Pfad für die Zinsen gebe es nicht.
Sorge bereitet dem Fed-Chef vor allem die hohe Volatilität an den Finanzmärkten, die stärker als erwartet eine Rezession einpreisen. Grund dafür sei unter anderem der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Von einem Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession will Powell jedoch nichts wissen. Er sieht eine robuste US-Wirtschaft. Risiken könnten jedoch vor allem von einer Verlangsamung der Weltwirtschaft ausgehen.
Morgen entscheidet die US-Notenbank Fed dann über ihre Geldpolitik. Eine Änderung der Zinsen wird nicht erwartet. Das ist auch aus dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool ersichtlich, welches die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent auf weniger als 3 Prozent taxiert.
Unterdessen sagte gestern EZB-Chef Mario Draghi, dass eine Wiederauflage der Wertpapierkäufe im laufenden Jahr unwahrscheinlich sei. "Natürlich, wenn die Dinge sehr schiefgehen, könnten wir immer noch andere Instrumente aus unserem Werkzeugkasten wiederauflegen", sagte Draghi gestern im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel.
Datenseitig sank die spanische Arbeitslosenquote im Schlussquartal von 14,60 auf 14,45 Prozent, während die italienischen Erzeugerpreise im Dezember auf das Jahr hochgerechnet von 4,5 auf 4,1 Prozent zurück gingen.
Später steht dann vor allem die Abstimmung im britischen Parlament über den Brexit-Plan-B von Theresa May im Fokus. Jenseits des Atlantiks werden der S&P/Case-Shiller-Index und das Verbrauchervertrauen nach Lesart Conference Board veröffentlicht.
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Durch die charttechnische Brille betrachtet ist die Erholung im EUR/USD absolut intakt. Weitere Zugewinne sind möglich, wenn die Gemeinschaftswährung die wichtige 100-Tage-Linie bei 1,1444 Dollar nachhaltig überwinden kann. Nächstes potenzielles Anlaufziel wäre dann die psychologisch wichtige Marke von 1,1500 Dollar gefolgt von der Glättung der letzten 200 Tage bei 1,1564 Dollar.
Die positive Ausgangslage negieren würde dagegen ein Rutsch unter das jüngste Zwischentief vom 24. Januar bei 1,1287 Dollar.
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