* Bonitätsherabstufung Griechenlands drückt Euro
* Sorgen über erneutes Aufflammen der Dubai-Krise
* deutsche Industrieproduktion im Oktober enttäuscht
(neu: Griechenland, Dubai, deutsche Konjunkturdaten)
Frankfurt, 08. Dez (Reuters) - Sorgen über die
Zahlungsfähigkeit Griechenlands haben Anleger am Dienstag bei
Staatsanleihen und dem Dollar zugreifen lassen. Der Euro
fiel auf 1,4748 Dollar nach 1,4822 Dollar im späten Handel am
Montag. Der Dollar gilt wegen seiner Rolle als
Weltreservewährung als sicherer Anlagehafen am Devisenmarkt.
"Die Herabstufung Griechenlands ist ganz klar ein
Belastungsfaktor für die Euro-Zone. Man darf das nicht auf die
leichte Schulter nehmen", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Die
Ratingagentur Fitch hatte die Kreditwürdigkeit von Griechenland
auf "BBB+" von "A-" heruntergenommen. Damit stufte erstmals seit
zehn Jahren eine der großen Ratingagenturen das zur Euro-Zone
gehörende Land schlechter als mit "A" ein. Schon am Montag hatte
sich EZB-Chef Jean-Claude Trichet besorgt über die hohe
Verschuldung Griechenlands geäußert. Auch Standard & Poor's hat
das südeuropäischen Land auf dem Prüfstand stehen.
Die Unsicherheit über die Bonität Griechenlands äußerte sich
am Rentenmarkt in steigenden Risikoaufschlägen für die Papiere
des Landes. Der Renditeaufschlag zehnjähriger griechischer
Staatsanleihen stieg gegenüber den gleichlang
laufenden Bundesanleihen auf über 225 Basispunkte und
damit den höchsten Wert seit April. Auch die Kreditderivate
(CDS) zur Absicherung griechischer Staatsschulden verteuerten
sich. Die Kosten stiegen auf 203.000 Euro pro zehn Millionen
Euro Schulden von 190.600 Euro am Montagabend. Der für die
europäischen Rentenmärkte richtungweisende Bund-Future kletterte
um bis zu 76 Ticks auf 123,72 Zähler. Die dem Terminkontrakt
zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,122
Prozent.
Zur Verunsicherung trug Analysten zufolge auch ein
Medienbericht bei, die Dubaier Immobilienfirma und
Dubai-World-Tochter Nakheel habe im ersten Halbjahr
Milliardenverluste angehäuft. Schließlich wurden auch
Konjunkturdaten aus Deutschland mit Enttäuschung aufgenommen. In
der größten europäischen Volkswirtschaft war im Oktober die
Produktion überraschend gesunken. Nach Einschätzung von
Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer deutet sich eine
Verlangsamung des Erholungskurses der deutschen Wirtschaft an.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 07.12.09
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EZB 1,4774 1,4787
EuroFX 1,4790 1,4794
Umlaufrendite in Prozent 2,89 2,95
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)