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FOKUS 1-Euro erholt sich leicht - Notenbank-Aktionen stützen

Veröffentlicht am 07.10.2008, 16:54
Aktualisiert 07.10.2008, 17:00

Frankfurt, 07. Okt (Reuters) - Die Bemühungen der Notenbanken um eine Beruhigung der Finanzmärkte haben am Dienstag dem Euro eine Verschnaufpause im Abwärtstrend beschert. Die zuletzt arg gebeutelte Gemeinschaftswährung stieg in der Spitze auf 1,3735 Dollar von knapp 1,3500 Dollar am Vorabend in New York. "Es sieht so aus, als hätten die Notenbanken entschieden, einzugreifen und den Druck herauszunehmen", sagte Brian Dolan, Währungsstratege bei Forex.com in Bedminster, New Jersey. Händler verwiesen darauf, dass der Euro schon am Vormittag in einer technischen Gegenreaktion zugelegt hatte. Am Vortag war der Euro bis auf 1,3450 Dollar gefallen, nachdem er am Freitag noch über 1,38 Dollar notiert hatte.

Australiens Notenbank hatte mit einer Zinssenkung um einen vollen Prozentpunkt auf sechs Prozent die Märkte am Morgen positiv überrascht. Ähnliche konjunkturstützende Maßnahmen könnten auch von anderen Ländern kommen, sagten Händler. Die großen Notenbanken kündigten zudem am eine ganze Serie von Dollar-Geldspritzen für die Geldmärkte an. Damit soll den Banken, die sich gegenseitig seit Wochen kaum noch Dollar leihen wollen, über den Jahreswechsel hinaus Sicherheit gegeben werden. Die Fed kündigte an, künftig auch unbesicherte Commercial Papers als Sicherheit bei Krediten zu akzeptieren.

Der offenbar unstillbare Hunger der Banken weltweit nach Dollar-Mitteln ist Händlern zufolge mitverantwortlich für den Höhenflug der US-Währung. "Amerikanische Anleger und Hedge-Fonds lösen im großen Stil Positionen in anderen Währungen auf und führen die Gelder zurück in den Dollarraum", erklärte ein Händler. Zum Teil brauchten sie das Geld, um ihre Schulden zu begleichen. "Zum Teil bunkern die Banken unter ihnen die Dollar bei der Zentralbank", fügte er hinzu.

Die EZB legte den Referenzwert des Euro mit 1,3632 (Vortag 1,3634) Dollar fast unverändert zum Vortag fest. Allerdings war der Euro am Montagabend in New York unter 1,35 Dollar gerutscht. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) notierte der Euro unverändert mit 1,3573 Dollar. Zum Yen fiel er auf 138,28 Yen von 139,85 Yen am Vortag. Auch das Pfund Sterling erholte sich etwas und stieg über 1,76 Dollar von 1,7438 Dollar am Vorabend. Zum Yen holte der Dollar leicht auf 102,30 Yen von 101,30 Yen am Vorabend auf.

ZWEIFEL AN DER ISLAND-KRONE

Die Finanzkrise veranlasste die isländische Zentralbank, die Landeswährung an den Euro-Kurs im Verhältnis von 131 Kronen für einen Euro zu koppeln. Doch Händler zweifelten an der Nachhaltigkeit der als vorübergehend angestrebten Maßnahme. "Niemand glaubt an diese Ankoppelung", erklärte Lars Christensen, Währungsstratege bei der Bank Danske in Kopenhagen. "Das Krisenmanagement in Island war sehr schlecht, daher traut dem Land niemand mehr etwas zu."

Russlands Zentralbank griff dem Rubel mit Interventionen unter die Arme. Händlern zufolge wurden rund vier Milliarden Dollar verkauft. Schon am Vortag hatte die Zentralbank eingegriffen.

Am Rentenmarkt folgten die Kurse dem Auf und Ab am Aktienmarkt mit je umgekehrten Vorzeichen. "Vorläufig sind die Staatsanleihen ein sicherer Hafen, in dem jeder andocken will", sagte ein Händler. "Vor allem die US-Anleihen sind gesucht, da es dort auch kürzere Laufzeiten von unterhalb eines Jahres gibt." Der Bund-Future fiel in der Spitze um 59 Ticks auf 116,58 Punkte, kletterte aber auch zeitweise wieder um 23 Ticks auf 117,40 Zähler. Am Nachmittag notierte der Terminkontrakt mit 116,90 Punkten 27 Ticks niedriger.

Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 3,73 (Vortag 3,75) Prozent. Der Rex-Rentenindex fiel um ein Prozent auf 118,9850 Punkte.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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