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FOKUS 1-Euro nimmt Kurs auf Jahreshoch - Bund-Future fällt

Veröffentlicht am 03.12.2009, 12:50
Aktualisiert 03.12.2009, 12:52

* Spekulationen auf Ausstieg aus der Krisenpolitik

* Zinsvorteil spricht für den Euro

(neu: Analystenaussagen)

Frankfurt, 03. Dez (Reuters) - Spekulationen auf den Ausstieg der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer Krisenpolitik haben am Donnerstag den Euro wieder in die Nähe seines Jahreshochs gebracht. Die Gemeinschaftswährung notierte am Mittag mit 1,5125 Dollar nur noch knapp unter dem Ende November aufgestellten Hoch von 1,5144 Dollar. Über diesem Niveau hatte der Euro zuletzt Anfang August 2008 notiert. Das Rekordhoch steht bei 1,6038 Dollar, das der Euro am 15. Juli 2008 erreicht hatte.

"Der Markt erwartet, dass EZB-Präsident Jean-Claude Trichet so etwas wie den Anfang vom Ende der ultra-expansiven Geldpolitik ausruft", stellte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke fest. Sollte Trichet signalisieren, dass der nächste Jahrestender der letzte ist, könnte der Markt das als Beginn des Ausstiegs aus der Politik des billigen Geldes werten. "Und wenn die EZB entschlossener wirkt als die Fed, dann treibt das den Euro hoch", fügte Praefcke hinzu. In den USA stehen die Zinsen nahe null Prozent. Die Fed macht Analysten zufolge bislang keine Anstalten, die geldpolitischen Zügel wieder straffer zu ziehen. Damit entsteht für den Euro ein Zinsvorteil, den viele Anleger nutzen.

Die EZB gibt ihre Zinsentscheidung um 13.45 Uhr bekannt. Die Pressekonferenz von Trichet beginnt um 14.30 Uhr. An den Märkten wird zwar damit gerechnet, dass die EZB die Zinsen unverändert bei 1,0 Prozent lassen wird. Trichet hatte aber schon im November angekündigt, er werde sich bei der letzten Sitzung im Jahr zum Jahrestender äußern. Zudem wird Trichet die Prognosen seiner Mitarbeiter zur Inflations- und Konjunkturentwicklung bekanntgeben. Analysten vermuten, dass die Volkswirte der Notenbank bislang zu pessimistisch waren.

Händler führten den Kursanstieg des Euro auch auf die wiedergewonnene Zuversicht vieler Anleger zurück, nachdem die Bank of America eine Rückzahlung der Staatshilfen über 45 Milliarden Dollar angekündigt hatte.

Am Rentenmarkt gaben die Kurse der Staatsanleihen nach. Belastend wirkte sich für den Bund-Future Händlern zufolge auch der Hunger der Staaten nach frischem Geld aus. Der Bund-Future fiel bis zum Mittag um 47 Ticks auf 123,09 Punkte. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,21 Prozent mehr als am Vorabend mit 3,17 Prozent.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner) ((andrea.lentz@thomsonreuters.com; +49 69 7565 1277; Reuters Messaging: andrea.lentz.reuters.com@reuters.net))

((weitere Berichte unter:

EZB-Rat entscheidet über Ausstieg aus der Krisenpolitik [ID:nGEE5B10DY]

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