* Tagesgeldsätze kaum verändert
* Mehr als 100 Mrd Euro bei wöchentlichem Zins-Tender
(neu: Ergebnisse der Abschöpfung, Hintergrund)
Frankfurt, 07. Jul (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Dienstag fast 276 Milliarden Euro an überschüssiger Liquidität aus dem europäischen Geldmarkt genommen. Die Notenbank hatte vor zwei Wochen über einen Jahrestender dem Bankensystem fast eine halbe Billion Euro zur Verfügung gestellt und dadurch den Geldmarkt mit Liquidität überschwemmt. Die Banken hatten einen Gutteil des Geldes dann wieder bei der EZB geparkt, was zu viel Kritik bei Politik und Wirtschaft führte. Fachleute waren dagegen kaum überrascht. Sie verwiesen auf das nach wie vor hohe Misstrauen der Banken untereinander.
Die Tagesgeldsätze in der Euro-Zone veränderten sich am Dienstag kaum. Die Sätze pendelten den Angaben nach am Vormittag zumeist um 0,20 bis 0,25 Prozent. Am Vortag war eine Spanne um 0,15 bis 0,35 Prozent genannt worden.
Der Drei-Monats-Euribor
Beim wöchentlichen Zinstender
Wurzel des Problems am Geldmarkt bleibt das Misstrauen der Banken untereinander. Seit Ausbruch der Krise horten die Banken ihre Gelder in nie dagewesenem Ausmaß - anstatt es in den Geldkreislauf zu geben. Daran habe bislang auch der Jahrestender wenig geändert. "Es macht auch keinen Sinn, ungesichert Geld am Geldmarkt für 0,20 oder 0,15 Prozent zu geben, wenn ich von der EZB ein Prozent bekomme", sagte der Händler.
(Reporter: Kirsti Knolle, Stefan Schaaf und Andreas Framke; redigiert von Kathrin Schich)