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FOKUS 1-Renten- und Devisenmärkte bleiben im Krisenmodus

Veröffentlicht am 05.08.2011, 14:52
Aktualisiert 05.08.2011, 14:56
EUR/CHF
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* Schweizer Franken weiter auf Rekordkurs

* Spekulationen über Notenbank-Interventionen

(neu: Schweizer Franken, Interventions-Gerüchte)

Frankfurt, 05. Aug (Reuters) - Die Anleihen- und Devisenmärkte sind auch am Freitag im Krisenmodus geblieben. "Sichere Häfen" wie der Schweizer Franken waren höchst beliebt, Dollar-Anlagen wurden weiter abgestoßen.

Investoren sitzt die Angst im Nacken, dass die weltgrößte Volkswirtschaft USA in die Rezession zurückfallen könnte. Und sie fürchten eine neue Dimension der Eurokrise - nämlich dann, wenn Italien und Spanien es nicht schaffen sollten, ihrer Schuldenberge Herr zu werden.

"Wir hängen voll in der politischen Kurve drin", sagte der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer zu den Problemen der Eurozone. "Was passieren wird, liegt jetzt an Brüssel, an Berlin, Rom, Athen. Es hängt nichts mehr an der Wirtschaft. Was wir hier sehen, ist ausgelöst durch einen Angriff der Finanzmärkte auf Italien und Spanien über die Kreditausfallversicherungen. Das ist losgelöst von jeder sachlich fundamentalen Analyse."

ZINSSENKUNG DER SNB VERPUFFT

Die Flucht in Sicherheit trieb den Schweizer Franken erneut auf ein Rekordhoch zum Euro. Die Gemeinschaftswährung war zeitweise für nur 1,0719 Franken zu haben. Damit ist die Währung des Alpenlandes allein im Lauf der Woche um mehr als fünf Prozent gestiegen. Sie verlor etwas an Schwung, nachdem die Schweizerische Nationalbank ihre Haltung bekräftigte, notfalls weiter gegen die Aufwertung der heimischen Währung vorzugehen[ID:nWEA9062]. Am Mittwoch hatte sie in einem ersten Schritt den Leitzins praktisch auf Null gesetzt. "Das hilft kurzfristig, aber mehr auch nicht", sagte ein Händler.

Angesichts der trüben Konjunkturperspektiven für die USA spekulierten Analysten verstärkt über ein neues Stützungsprogramm der Notenbank (Fed). Auch ein besser als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht änderte an diesen Spekulationen nichts. "Der Wirtschaft würde das vielleicht zu einem gewissen Grad helfen; der Attraktivität des Dollar aber sicher nicht", sagte ein Händler. Zu einem Korb aus sechs Währungen<.DXY> gab der Greenback 0,2 Prozent nach. Auch die Gemeinschaftswährung behauptete sich; der Euro notierte um 1,4165 (spätes Vortagesgeschäft: 1,4105) Dollar. Die Fed tagt nächste Woche.

RICHTUNGSWECHSEL AM ANLEIHEMARKT - STECKT DIE EZB DAHINTER?

Am Rentenmarkt fiel auf, dass bis zum Mittag die Anleihen aus Italien und Spanien komfortabel im Plus lagen. Trotzdem hielten sich die Renditen deutlich über der Marke von sechs Prozent. Am Vormittag waren sie noch einmal massiv abgerutscht, und zeitweise hatten italienische Zehnjährige sogar mehr abgeworfen als spanische. Das hatte es seit Mai 2010 nicht mehr gegeben.

Händler spekulierten, ob wohl die EZB hinter dem plötzlichen Richtungswechsel stecke. Notenbankchef Jean-Claude Trichet hatte am Donnerstag signalisiert, dass ein Eingreifen durchaus im Bereich des Möglichen liege. Portugiesische und irische Anleihen hatten seit Handelsstart höher notiert - begleitet von diesen Gerüchten. Auch die Abgaben bei den als "sichere Häfen" zuletzt stark gefragten Bundesanleihen wurden darauf zurückgeführt.

Selbst wenn nicht die EZB selber am Markt aktiv sei, könnten ja durchaus nationale Notenbanken wie die Banca d'Italia und Banco de Espana in eigener Initiative eingreifen, spekulierten die Händler weiter. EZB und auch die Bundesbank lehnten es ab, sich dazu zu äußern.

Italienische zehnjährige Papiere lagen fast einen Zähler im Plus und rentierten mit 6,131 Prozent, nachdem sie im frühen Geschäft mehr als einen Zähler verloren hatten. Spanische Titel zogen um 2,25 Punkte an; sie rentierten noch mit 6,023 Prozent. Zuvor waren sie um mehr als einen Zähler abgerutscht.

Zehnjährige Bundesanleihen lagen 51 Ticks im Minus und rentierten mit 2,356 Prozent.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Hans Seidenstücker)

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