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FOKUS 1-Trüber EZB-Ausblick drückt Euro - Rally am Rentenmarkt

Veröffentlicht am 05.03.2009, 16:30
Aktualisiert 05.03.2009, 16:32

Frankfurt, 05. Mär (Reuters) - Eine trüber Wirtschaftsausblick der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Euro am Donnerstag unter Druck gesetzt. Die Gemeinschaftswährung sank zeitweise knapp unter 1,25 Dollar und lag damit rund eineinhalb US-Cent unter dem Niveau vom New Yorker Vortagesschluss. "Im großen und ganzen orientiert sich der Markt an dem gesenkten Ausblick, den Trichet gegeben hat, und an den niedrigeren Inflationserwartungen", sagte Antje Praefcke von der Commerzbank. Die EZB rechnet nach Aussagen von Präsident Jean-Claude Trichet für 2010 mit einem Veränderung des Bruttoinlandsprodukts in der Euro-Zone zwischen plus 0,7 und minus 0,7 Prozent. Im Dezember hatten die Zentralbanker noch ein Plus von 0,5 bis 1,5 Prozent erwartet. "Dies ist ein Signal, dass uns die Finanzkrise noch einige Zeit zu schaffen machen wird", sagte auch Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus.

Im Kampf gegen die Rezession senkte die EZB den Leitzins erwartungsgemäß von 2,0 auf das Rekordtief von 1,5 Prozent. In den USA liegt er nahe null, in Großbritannien senkte die Bank von England (BoE) auf 0,5 Prozent. "Die EZB hätte den Zinssatz schon im Dezember auf 1,50 Prozent senken müssen, die Indikatoren hatten den scharfen Rückgang der Wirtschaftskraft schon angezeigt. Die EZB hat ziemlich langsam reagiert", kritisierte Sebastian Wanke von der Dekabank.

Einige Experten gehen von einer weiteren Zinssenkung aus. "Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Die EZB wird voraussichtlich schon im April auf ein Prozent nach unten gehen", sagte Norbert Braems von Sal. Oppenheim. Einen Hinweis darauf liefere auch die deutlich unter dem Ziel der Zentralbank liegende Inflation. "Dadurch kommt der Markt zu der Einschätzung, dass die EZB noch nicht komplett zu Ende ist", sagte Analystin Praefcke. Auch die Helaba geht von einer weiteren Senkung aus, obwohl es aus ihrer Sicht keine konkreten Signale auf eine weitere Lockerung gegeben habe. Einerseits habe Trichet durchblicken lassen, dass eine Nullzinspolitik nach derzeitigem Stand nicht angemessen und das derzeitige Niveau "sehr sehr" niedrig sei. "Andererseits sagte er, dass ein Hauptrefinanzierungssatz von 1,50 Prozent nicht unbedingt das niedrigste Niveau im Zinszyklus ist."

RENTENRALLY NACH BANK OF ENGLAND

Am Rentenmarkt reagierte der Bund-Future mit einem Kursfeuerwerk auf den angekündigten Aufkauf von britischen Staatsanleihen durch die Bank of England. "Der Markt spekuliert darauf, dass es so etwas auch für die Euro-Zone geben könnte", sagte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Im Kampf gegen Finanzkrise und Rezession will die BoE Wertpapiere im Volumen von bis zu 75 Milliarden Pfund von den Banken ankaufen, zum größten Teil Staatsanleihen. Trichet nannte jedoch keine Details zu möglichen alternativen geldpolitischen Maßnahmen.

Der Bund-Future stieg in der Spitze mehr als einen vollen Prozentpunkt auf 125,83 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,042 Prozent. Die Umlaufrendite der Bundesbank stieg auf 2,89 (2,85) Prozent.

Die EZB legte den Euro-Referenzwert erneut mit 1,2555 Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) stieg der Euro leicht auf 1,2557 (1,2524) Dollar.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)

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