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FOKUS 1-Zinssenkung in der Schweiz stoppt Franken-Rally

Veröffentlicht am 03.08.2011, 16:15
Aktualisiert 03.08.2011, 16:20
EUR/CHF
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* Analysten bezweifeln Nachhaltigkeit der Franken-Abwertung

* Yen legt weiter zu - Interventions-Spekulationen nehmen zu

(neu: Zitat, japanischer Yen)

Frankfurt, 03. Aug (Reuters) - Eine Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat den rasanten Anstieg des Schweizer Franken am Mittwoch jäh gestoppt. Der Euro zog in der Spitze um fast drei Prozent an, nachdem er im frühen Geschäft noch auf ein Rekordtief gefallen war. Der Dollar rappelte sich um nahezu zwei Prozent zur alpenländischen Währung auf. Obwohl der Schritt der SNB damit vom Markt zunächst mit der gewünschten Reaktion aufgenommen wurde, blieben Analysten skeptisch: "Diese Maßnahmen dürften den Anstieg des Frankens wahrscheinlich nicht zu einem Ende bringen", sagte etwa Neil Mellor von der Bank of New York Mellon. "Das dürfte ein harter Kampf für die SNB sein und im besten Fall die Geschwindigkeit des Anstiegs verlangsamen. Der Markt ist zum Schluss gekommen, dass der Franken ein sicherer Hafen ist und die Maßnahmen werden nur dazu dienen, dass Investoren die Währung noch günstiger kaufen können."

Die SNB hatte das Zielband für den Dreimonats-Libor auf null bis 0,25 Prozent gesenkt, zuvor lag die Obergrenze bei 0,75 Prozent. Der Euro gewann bis auf 1,1146 Franken.

Zum Dollar erhielt die Gemeinschaftswährung zusätzlichen Rückenwind von unerwartet ausgabefreudigen Konsumenten in der Euro-Zone[ID:nLDE7720GB]. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich bis auf 1,4344 Dollar, nachdem sie im frühen Geschäft noch bis auf 1,4142 Dollar gefallen war.

BANK OF JAPAN RÜCKT IN DEN FOKUS

Thema am Markt blieb auch die starke Aufwertung des japanischen Yen. Ein Dollar war zeitweise für weniger als 77 Yen zu haben. Spekulationen über ein Eingreifen der Bank of Japan hielten sich hartnäckig, denn der teure Yen belastet die ohnehin von Erdbeben und Atomkatastrophe krisengeschüttelte Wirtschaft zusätzlich. Seit Anfang April hat der Yen rund zehn Prozent an Wert gewonnen. Finanzminister Yoshihiko Noda und Zentralbankchef Masaaki Shirakawa hielten sich am Mittwoch bedeckt; schlossen ein Eingreifen aber auch nicht aus[ID:nLDE77207M]. "Klar scheint zu sein, dass jeder erst einmal abgewartet hat, bis die USA die Schuldenobergrenze erhöht haben", sagte ein Händler. "Dann kam heute die Aktion der SNB, und nun wird darüber spekuliert, dass wir in den nächsten Tagen auch von der Bank of Japan etwas hören werden." Zuletzt hatte die Notenbank im März eingegriffen.

(Reporter: Kirsti Knolle; unter Mitarbeit von John O'Donnell und Luke Baker; redigiert von Kerstin Leitel)

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