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FOKUS 1-Zinssenkungsrunde schiebt Euro etwas an - Yen fällt

Veröffentlicht am 08.10.2008, 14:41
Aktualisiert 08.10.2008, 14:44

Frankfurt, 08. Okt (Reuters) - Eine koordinierte weltweite Zinssenkungsrunde hat den Run auf den Dollar vorläufig gestoppt. Der Euro, der seit der Verschärfung der Krise im Sommer über 20 Cent eingebüßt hatte, stieg am Mittwoch um einen Cent auf über 1,37 Dollar. Überraschend hatten die Notenbanken der USA, der Euro-Zone, Großbritanniens, der Schweiz, Chinas und Kanadas die Zinsen gesenkt. Nur die japanische Notenbank nahm nicht an den Maßnahmen teil, da die Geldmärkte in Japan nach ihrer Einschätzung noch relativ stabil sind. Der Yen gab einen Teil seiner Gewinne ab.

"Der Euro sollte leicht stabilisiert aus den Maßnahmen hervorgehen", sagte Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Der Kursanstieg des Dollar sei nur auf die knappe Dollar-Liquidität zurückzuführen gewesen und habe nichts mit fundamentaler Stärke zu tun.

Der Hunger der internationalen Bankenwelt nach Dollar ist seit Wochen fast unstillbar. Fast täglich schießen die Zentralbanken Milliarden von Dollar in den Markt, ohne dass es zu einer Entspannung an den Geldmärkten gekommen ist. Mit der staatlichen Rettung der US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac hatte sich die Krise massiv verstärkt.

"Das ist ein Versuch, Vertrauen in die Märkte zu bringen", sagte Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. LBBW-Volkswirt Jürgen Becker ist allerdings skeptisch, dass die Zinssenkung reichen wird, um das fehlende Vertrauen der Banken untereinander wieder herzustellen. "Weitere geldpolitische Maßnahmen werden folgen, insbesondere in der Euro-Zone und in Großbritannien werden auch Leitzinssenkungen mit dabei sein", führte Becker aus.

YEN-HÖHENFLUG VORERST GEBREMST

Zumindest vorläufig bremsten die Zinssenkungen am Mittwoch den Höhenflug des Yen. Viele professionelle Anleger hatten in den vergangenen Tagen verstärkt ihre Carry-Trades aufgelöst. Das sind Geschäfte, bei denen man sich im niedrig verzinsten Yen verschuldet, um das Geld in höher verzinsten Währungen wie Euro oder Dollar anzulegen.

Dies ist hoch riskant, was den Yen-Kurs zu einer Art Barometer für den Risiko-Appetit der Anleger machte. Angesichts der Eskalation der Bankenkrise bauten viele Marktteilnehmer ihre Risikopositionen ab, was den Yen stark in die Höhe trieb. Nach der Zinssenkung stieg der Dollar, der zunächst bis auf 98,62 Yen gefallen war, auf mehr als 100 Yen und notierte am Nachmittag bei 100,76 Yen.

Auch der Euro erholte sich von seinem Drei-Jahres-Tief und stieg auf 137,90 Yen, womit er nur noch knapp unter den 138,64 Yen vom Vorabend notierte. Die EZB legte den Referenzwert mit 1,3731 (Vortag 1,3632) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) stieg der Euro auf 1,3614 (1,3573) Dollar.

Am Rentenmarkt gaben die Kurse angesichts der Erholung an den Aktienmärkten nach. Der Bund-Future, der zuvor 38 Ticks im Plus gelegen hatte, rutschte auf 116,96 Punkte und notierte damit zwölf Ticks niedriger als am Vorabend. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite fiel auf 3,64 (Vortag 3,73) Prozent. Der Rex-Rentenindex<.GREX> stieg um ein Prozent auf 120,1911 Punkte.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Alexander Hübner)

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