New York, 26. Jan (Reuters) - Beflügelt von einer Megafusion
in der Pharmabranche sind die US-Börsen am Montag freundlich in
die Woche gestartet. Branchenprimus Pfizer will den
Rivalen Wyeth für rund 68 Milliarden Dollar schlucken.
Für gute Stimmung sorgte Händlern zufolge auch eine Mitteilung
der Ratingagentur Standard & Poors, nach der das
Krediteinstufung für General Electric trotz eines Gewinn-
und Umsatzrückgangs nicht unmittelbar belastet wird. Zudem
standen am Montag die Finanzwerte auf der Gewinnerseite nachdem
die britische Bank Barclays erklärte, kein frisches
Kapital zu benötigen. Enttäuscht waren die Börsianer hingegen
vom Quartalsergebnis des weltgrößten Baumaschinenherstellers
Caterpillar.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gewann bis zum
Mittag 1,2 Prozent auf 8178 Punkte. Der breiter gefasste
S&P-500-Index<.SPX> legte 1,75 Prozent auf 846 Zähler zu. Der
Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> stieg ebenfalls um 1,75
Prozent auf 1503 Stellen.
Nach der angekündigten Übernahme durch Pfizer kletterten die
Aktien von Wyeth zunächst um rund drei Prozent, gaben ihre
Gewinne aber fast vollständig wieder ab und lagen noch 0,3
Prozent im Plus. "Geschäfte von dieser Qualität und
Größenordnung bringen wieder etwas Euphorie und Hoffnung an die
Aktienmärkte zurück", urteilte Händler Andre Bakhos. Die
Übernahme werde die gesamte Branche verändern, sagte
Pfizer-Firmenchef Jeff Kindler. Den Papieren des Branchenführers
half dies jedoch zunächst nichts, sie verloren fast neun
Prozent.
Auch Dow Chemical ließ zu Wochenbeginn Federn. Dow
Chemical kann die Übernahme des Spezialchemiekonzerns Rohm &
Haas nicht fristgemäß abschließen und löste damit
Spekulationen über ein mögliches Scheitern des Kaufs aus.
Dow-Chemical-Papiere gaben 1,6 Prozent nach, Rohm & Haas-Aktien
sogar über 16 Prozent.
Auf der Verkaufsliste standen schließlich die Aktien von
Caterpillar. Der Konzern kündigte wegen eines
Gewinneinbruchs im vierten Quartal die Streichung von 20.000
Stellen an. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet er mit
einem deutlichen Ergebnisrückgang. Die Anteilsscheine des
Baumaschinenherstellers stürzten um rund neun Prozent ab.
Der drittgrößte US-Mobilfunkanbieter Sprint Nextel will
ebenfalls durch die Streichung von bis zu 8000 Stellen seine
Kosten senken. Das entspricht rund 14 Prozent der Belegschaft.
Sprint will damit jährlich rund 1,2 Milliarden Dollar einsparen.
Die Aktien der Firma notierten 5,6 Prozent im Plus.
(Reporter: Ellis Mnyandu; bearbeitet von Kerstin Dörr;
redigiert von Angelika Stricker)