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FOKUS 2-Dax hält sich am Hexensabbat über 6000 Punkten

Veröffentlicht am 19.03.2010, 15:04

* Börsianer sehen Potenzial für weitere Kursgewinne

* Lloyds-Optimismus wirkt bei Finanzwerten ansteckend

* Pfleiderer nach Zahlen auf Talfahrt

(neu: Verfall, Lloyds, MLP, BMW, Aixtron)

Frankfurt, 19. Mär (Reuters) - Trotz des andauernden Pokers um Hilfen für Griechenland hat sich der Dax<.GDAXI> am Freitag über 6000 Punkten gehalten. Der deutsche Leitindex lag am Tag des Hexensabbats an der Börse 0,4 Prozent im Plus bei 6034 Stellen und war damit nur noch 60 Stellen von seinem Jahreshoch entfernt. Marktteilnehmer rechnen nun mit weiteren Kursgewinnen. "Wir haben jetzt erst mal die 6100 Punkte als Ziel", sagte ein Börsianer. Sorgen bereiten den Anlegern aber weiterhin die griechischen Staatsschulden und der schwächelnde Euro.

Geprägt wurde der Handel vom großen Verfall an den Terminmärkten, den Börsianer wegen der teils heftigen Kursausschläge an diesem Tag auch "Hexensabbat" nennen. Nachdem am Mittag an der Terminbörse Eurex bereits die Terminkontrakte auf Indizes verfallen waren, standen am Abend noch Optionen auf Einzelaktien an. "Erfahrungsgemäß stellt sich die neue Richtung erst am Tag nach dem Verfall ein, wenn alle Positionen glattgestellt sind", sagte ein Händler.

Im Dax legten insbesondere Auto- und Finanzwerte zu, an der Spitze des Leitindexes standen die Volkswagen-Vorzüge mit einem Plus von 2,8 Prozent. BMW-Papiere verteuerten sich nach einigen positiven Analystenkommentaren um 0,8 Prozent. Die starke Produktpipeline von BMW und die Kosteneinsparungen dürften zu einer Erholung der Ergebnisse in diesem Jahr führen, hieß es in einer Studie von HSBC. Linde-Titel legten nach einer Anhebung des Kursziels durch Credit Suisse auf 102 Euro um 1,1 Prozent auf 88,84 Euro zu.

Im Zuge von Kursgewinnen von europäischen Bankenwerten<.SX7P> verteuerten sich die Papiere von Commerzbank und Deutsche Bank um bis zu 1,6 Prozent. Unterstützung erhielten die Branchenwerte von optimistischen Prognosen der teilverstaatlichten britischen Bank Lloyds. Deren Aktien schossen um 8,7 Prozent nach oben, nachdem das Geldinstitut für das laufende Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone angekündigt hatte. Bei den deutschen Nebenwerten verteuerten sich die Papiere des Finanzdienstleisters MLP um 4,4 Prozent.

ÜBERNAHMEFANTASIE BEI STADA

Im MDax<.MDAXI> brachen die Aktien von Pfleiderer um 5,3 Prozent ein. Der Holzverarbeiter ist 2009 nicht aus den roten Zahlen gekommen und rechnet erst ab dem zweiten Halbjahr 2010 mit einer Ergebnisverbesserung. Unterdessen profitierten Stada Händlern zufolge weiter von Übernahmefantasien. Mit einem Plus von drei Prozent waren die Aktien des Herstellers von Nachahmermedikamenten einer der größten MDax-Gewinner. "Nachdem sich jetzt Teva Ratiopharm gegriffen hat, ist man gespannt, was bei Stada passiert", sagte ein Händler. Der israelische Generikariese Teva hatte sich am Donnerstag mit seinem 3,6 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebot für Ratiopharm gegen zwei Konkurrenten durchgesetzt. Experten gehen davon aus, dass die leer ausgegangenen Bieter jetzt ihr Glück bei Stada versuchen könnten. Deren Aktien sind zu 100 Prozent im Streubesitz.

Eine Kaufempfehlung veranlasste Anleger, bei den im TecDax<.TECDAX> gelisteten Aktien von Centrotherm zuzugreifen. Die Papiere des Anlagenbauers für die Solarindustrie stiegen um 2,8 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs setzten die Titel auf eine europäische Empfehlungsliste. Mit Aixtron waren die Papiere eines weiteren Anlagenbauers gefragt. Sie verteuerten sich nach einem Großauftrag aus Taiwan um 0,7 Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Georg Merziger)

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