Investing.com - Die Sorgen über Handelsfragen und Turbulenzen an den Märkten in Schwellenländern werden in dieser Woche vor allem die Investoren beschäftigen, bevor am Freitag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht hereinkommen wird.
Letzte Woche hatten sich die Vereinigten Staaten mit Mexiko über eine Erneuerung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (North American Free Trade Agreement, NAFTA) geeinigt, während die Gespräche mit Kanada Stunden vor einer am Freitag ausgelaufenen Frist ins Stocken geraten sind. Unabhängig davon zeigt sich die Trump-Administration bereit, neue Zölle gegen Importe aus China zu verhängen, was den Handelskonflikt mit China weiter eskalieren würde.
Am Montag wird in den USA der Tag der Arbeit gefeiert, womit die Märkte geschlossen bleiben werden. Der Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, der am Freitag erscheint, soll den Erwartungen nach zeigen, dass die Wirtschaft in den USA 190.000 Jobs geschaffen hat, während die Arbeitslosenquote sinken soll.
Außerhalb der Vereinigten Staaten werden die Zentralbanksitzungen in Kanada und Australien im Mittelpunkt stehen. Investoren werden auch den Ausführungen des Gouverneurs der Bank von England zur Inflation folgen.
Der Dollar stieg am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen an, nachdem die Handelsgespräche zwischen den USA und Kanada am Freitag ohne eine Einigung zu Ende gegangen waren.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag zu Handelsende am Freitag 0,43% tiefer auf 95,05. Der Index erzielte damit, gestützt auf die Nachfrage nach Sicherheit, seinen vierten Zuwachs in den letzten fünf Monaten.
Der kanadische Dollar war am Freitagabend schwächer gegenüber seinem Kollegen aus dem Süden, mit dem USD/CAD Kurs um 0,45% auf 1,3043.
Der Euro stand wegen Sorgen zur Handelspolitik unter Druck, mit dem EUR/USD Kurs im späten Handel um 0,55% tiefer auf 1,1602, nachdem US-Präsident Donald Trump gesagt hatte, der Vorschlag der Europäischen Union zur Aufhebung der Autozölle sei “nicht gut genug”.
Bei den Schwellenländern ist die türkische Lira am Freitag zurückgekommen, nachdem die Behörden neue Maßnahmen zur Stützung der Währung angekündigt hatten, die dabei ist, ihren größten Monatsverlust seit der Wirtschaftskrise von vor 17 Jahren zu erleiden.
Der argentinische Peso machte ebenfalls Boden gut, nachdem er am Donnerstag auf ein Rekordtief eingebrochen war.
Der Peso wurde letzte Woche ausverkauft, nachdem Landespräsident Mauricio Macri den Internationalen Währungsfonds aufgefordert hatte, die Rettungsgelder schneller auszuzahlen, was bei den Investoren das Vertrauen in die Wirtschaft schwinden ließ.
Der Kurverfall des Pesos in der letzten Woche setzte die Währung an die Spitze der Währungen von Schwellenländern mit den größten Verlusten in 2018.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 3. September
Australien veröffentlicht Zahlen zu Einzelhandelsumsätzen und Betriebsgewinnen von Unternehmen.
Der Vorsitzende der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda spricht auf einer Veranstaltung in Tokio.
In Großbritannien kommen Zahlen zur Lage im produzierende Gewerbe heraus.
In den USA und Kanada bleiben die Märkte am dortigen Tag der Arbeit geschlossen.
Dienstag, der 4. September
Die australische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
In Großbritannien kommen Zahlen zur Lage im Baugewerbe heraus.
Der britische Notenbankvorsitzende Mark Carney und weitere Bankvertreter stellen sich den Fragen des parlamentarischen Haushaltsausschusses zur Inflation und dem Ausblick für die Konjunktur.
Später gibt das Institute for Supply Management dann seinen Index zum produzierenden Gewerbe heraus.
Mittwoch, der 5. September
In Australien erscheinen Daten zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal.
Aus Großbritannien kommen Daten zur Lage im Dienstleistungssektor herein.
In Kanada werden Zahlen zum Außenhandel und der Arbeitsproduktivität veröffentlicht.
Später gibt die Bank von Kanada noch ihre Entscheidungen zur Geldpolitik.
Donnerstag, der 6. September
Aus Australien gibt es die Außenhandelsdaten.
In den USA erscheint der Bericht zu Lohnbeschäftigung des Privatsektors von ADP und der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zum produzierenden Gewerbe.
Freitag, der 7. September
Aus China gibt es die Außenhandelsdaten
In Kanada erscheint der neueste Report zur Beschäftigung.
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft für August ausklingen.