von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar war am Dienstag auf dem Rückzug, als die Risikoneigung dank weitere Anzeichen dafür gestiegen ist, dass die Pandemie in einigen Ländern Europas ihren Höhepunkt überschritten hat, während es in den USA ebenfalls vereinzelte Anzeichen für eine Verbesserung gab.
Um 09:10 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,5% tiefer zu 100,235 gehandelt, mit den kanadischen, australischen und neuseeländischen Dollars, allesamt um mehr als 1% im Plus gegenüber ihrem US-Kollegen. Der USD/JPY Kurs fiel um 0,3% auf 108,88, während der EUR/USD Kurs um 0,6% auf 1,0859. Der GBP/USD Kurs legte um 0,7% auf 1,2316 zu, obwohl Premierminister Boris Johnson aufgrund seiner sich verschlechternden Covid-19-Symptome über Nacht auf die Intensivstation verlegt wurde.
Die Zahl der Todesopfer in Spanien sank am Montag am vierten Tag in Folge auf 637, ihrem niedrigsten Stand seit dem 24. März, während Italien am Sonntag 525 Todesfälle meldete, die so wenig wie seit dem 19. März nicht mehr (wenn auch die Todesfälle am Montag wieder gestiegen sind). In New York, dem Epizentrum des Ausbruchs in den USA, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag, dass die Todeszahlen in seinem Bundesstaat „in den letzten zwei Tagen praktisch unverändert geblieben" seien.
Der Euro wird später im Fokus stehen, da die Finanzminister der Eurozone eine Telefonkonferenz abhalten, um Strategien zur Finanzierung der politischen Reaktion der Region auf das Virus zu erörtern. Verschiedene Ideen und Programme konkurrieren um Aufmerksamkeit, aber der Wunsch Spaniens und Italiens nach gemeinsam ausgegebenen und garantierten „Coronabonds“ wird wahrscheinlich von Deutschland, den Niederlanden und anderen abgelehnt werden.
Der Ölpreis ist zu einem weiteren Faktor geworden, der die Stärke des Dollars beeinflusst.
"Der USD und Öl sind zu einer zunehmend ungleichen Beziehung, als die US-Ölproduktion jetzt eine starke Belastung für den USD darstellt", sagte die Danske Bank (CSE: DANSKE) in einer Notiz.
Mit Blick auf das Treffen der großen Rohölproduzenten am Donnerstag, wo sie eine Reduktion des Angebots diskutieren wollen: „Wir glauben, dass eine Enttäuschung wahrscheinlicher ist und erwarten, dass Brent-Öl unter 40 USD das Fass bleiben wird. Dies könnte dazu führen, dass sich der USD/JPY Kurs kurzfristig wieder in Richtung 106 bewegt“, fügte Danske hinzu.
Im weiteren Sinne: „Wir finden es generell auch zu früh, dass sich Rohstoffwährungen kräftig erholen, auch wenn NOK aufgrund seiner steuerlichen Unterstützung eine Ausnahme bleibt“, fügte Danske hinzu.
Bis 09:10 MEZ war der USD/NOK Kurs um 1,4% auf 10,2866 gefallen, während der Preis von Brent um 3,1% auf 34,09 USD das Fass stieg.
Der Dollar gab auch gegenüber den meisten Währungen der Schwellenländer nach, mit dem chinesischen Yuan um rund ein halbes Prozent höher.
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