FOKUS 2-Eurokrise und Korea lasten auf Schweizer Börse

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 23. Nov (Reuters) - Die anhaltende europäische Schuldenkrise sowie die Spannungen an der innerkoreanischen Grenze haben am Dienstag die Kurse an der Schweizer Börse belastet. Zusätzlich drückten Befürchtungen über eine mögliche weitere Straffung der chinesischen Geldpolitik auf die Stimmung der Anleger. Die Abgaben hielten sich laut Händlern aber in Grenzen: "Trotz grossen Bewegungen läuft nicht sehr viel." Angesichts der vielen Unsicherheitsfaktoren sei die Anlagebereitschaft derzeit eher gering.

Der SMI<.SSMI> der Standardwerte schloss 2,1 Prozent tiefer bei 6393,79 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> büsste knapp zwei Prozent auf 5708,74 Zähler ein.

Zu den grössten Verlierern zählten die Finanzwerte, denen die Eurokrise besonders heftig zusetzt. Die Titel der Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie die der Versicherung Swiss Re verloren etwas mehr als zweieinhalb Prozent. Zurich Financial hielten sich mit einem Abschlag von 1,7 Prozent vergleichsweise gut.

Unter Einbussen von bis zu zweieinhalb Prozent litten auch die Schwergewichte Novartis und Roche. Nestle verloren 1,6 Prozent. Händler verwiesen dabei auch auf Index-bezogene Abgaben. Anleger sicherten laut Händlerangaben mit Futures ihre Depots ab.

Zyklische Titel wie ABB , Sulzer oder Panalpina fielen mit überdurchschnittlichen Kursabschlägen auf.

Die Aktien der Sonova Holding büssten sieben Prozent ein. Das Unternehmen hat in den USA aus Sicherheitsgründen ein Hörimplantat zurückgerufen. Der Bank Vontobel zufolge dürften die direkten finanziellen Auswirkungen des Rückrufs gering sein. Aber der Rückruf zeige, dass das Risiko-Profil des Konzerns mit der Übernahme des Implantatherstellers Advanced Bionics zugenommen habe.

Gegen den Trend legten Charles Vögele 3,6 Prozent zu, was mit neu aufgefrischten Spekulationen erklärt wurde, der Einzelhandelsriese Migros könnte seine Beteiligung erhöhen. Auch Tornos tendierten dank Übernahmespekulationen fester.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)