Investing.com - Der Euro fiel am Dienstag gegenüber dem Dollar auf seinen niedrigsten Stand seit November, da das politische Chaos in Italien und Spanien die Gemeinschaftswährungen belasteten, während der als sicher angesehene Yen inmitten weitverbreiteter Risikoaversion breit Gewinne erzielte.
Der EUR/USD lag um 09:33 MEZ um 0,29% tiefer auf 1,1591 und damit auf seinem schwächsten Niveau seit dem 11. November.
Der Euro war am Montag anfänglich nach oben ausgeschlagen, nachdem der italienische Präsident Sergio Mattarella die Nominierung eines euroskeptischen Finanzministers vereitelte. Aber der Schritt veranlasste die populistischen Parteien Italiens ihren Versuch einer Regierungsbildung aufzugeben und es wird nun damit gerechnet, dass es in diesem Jahr Neuwahlen geben wird.
Investoren befürchten, dass diese Wahlen zu einem de facto Referendum über Italiens Rolle in der Europäischen Union werden könnten, was auf eine weitere Stärkung der euroskeptischen Parteien hinauslaufen würde.
Unterdessen sieht der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy am Freitag einer Vertrauensabstimmung in seiner Regierung entgegen, nachdem ein Korruptionsfall ans Licht gekommen war, in dem Mitglieder der Regierungspartei verwickelt sind.
Der Euro fiel auf ein Elf-Monatstief gegenüber dem Yen, mit dem EUR/JPY Kurs um 0,84% tiefer auf 126,14.
Die Gemeinschaftswährung ist bisher in diesem Monat um etwa 4% gegenüber dem Dollar als auch dem Yen gefallen.
Der Euro verbilligte sich auch gegenüber der traditionellen Fluchtanlage, dem Schweizer Franken, mit dem EUR/CHF Kurs um 0,29% tiefer auf 1,1519, dem tiefsten Kurs seit dem 5. März.
Der Dollar fiel gegenüber dem festeren Yen auf ein Dreiwochentief, mit dem USD/JPY Kurs um 0,48% tiefer auf 108,88.
Der Kurs hatte am Montag ein Hoch von 109,82 erreicht, da es so scheint, dass ein geplanter Gipfel zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea doch noch stattfinden wird. Die Gewinne verflüchtigten sich aber schnell wieder, inmitten von Sorgen über die politischen Probleme in der Eurozone.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, lag zuletzt vor allem in der Folge des schwächeren Euros um 0,16% höher auf 94,50, seinem höchsten Niveau seit Mitte November.