Nestle zieht Schweizer Börse in Plus - Banken schwächer

Zürich, 19. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitag im frühen Geschäft etwas fester tendiert. Der kräftige Kursgewinn der Aktien des weltgrössten Nahrungsmittelkonzerns Nestle zog den Gesamtmarkt ins Plus. Nestle hatte ein unerwartet gutes Ergebnis vorgelegt. Ansonsten drückte die überraschende Erhöhung des Diskontsatzes durch die US-Notenbank auf die Stimmung, was vor allem bei Bankwerten zu niedrigeren Kursen führte.

Der SMI <.SSMI> notierte nach rund 45 Minuten um 0,4 Prozent höher auf 6664 Punkten. Der breitgefasste SPI <.SSHI> legte 0,3 Prozent auf 5721 Zähler zu.

Nestle-Aktien legten 2,7 Prozent auf 52,85 sfr zu. Bei 53,05 sfr markierte der Kurs den höchsten Stand seit Dezember 2007. Der Nahrungsmittelkonzern hat mit dem Jahresabschluss die Markterwartungen übertroffen. Dabei fiel vor allem das organische Wachstum besser aus. "Das ist das, was der Markt sehen will", sagte ein Händler. Zudem wird die Dividende erhöht und ein Aktienrückkaufprogramm von über zehn Milliarden sfr aufgelegt.

Die Papiere von Novartis zogen um 0,5 Prozent an und Roche gewannen 0,1 Prozent. Beide Pharmakonzerne hatten positive Meldungen über wichtige Medikamente veröffentlicht.

Dagegen schwächten sich die Aktien der Banken ab. Credit Suisse verloren ein und UBS 1,5 Prozent. Händler verwiesen auf die Zinserhöhung in den USA. "Wenn die Zinsen steigen, bevorzugen die Leute defensive Werte und meiden zinssensitive wie Bankaktien", sagte ein Händler.

Die Fed hatte am Vorabend nach Börsenschluss den Diskontsatz um 0,25 auf 0,75 Prozent angehoben und damit das Ende der ultralockeren Geldpolitik signalisiert. "Der Schritt kam etwas überraschend", sagte ein Händler. Es zeige aber, dass es der Wirtschaft und dem Finanzsystem wieder bessergehe.

Höher gehandelt wurden auch die Aktien von Swiss Re , die am Vortag ihr Ergebnis vorgestellt hatte. Dieses sorgte für steigende Kurse. Nun hat UBS die Aktie auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel erhöht.

Die Aktien von zyklischen Unternehmen, die während der Vortage im Sog von gestiegenen Konjunkturhoffnungen zugelegt hatten, konsolidierten. ABB, die nach dem guten Jahresabschluss von Analysten mit positiven Kommentaren eingedeckt worden waren, ermässigten sich um 0,8 Prozent. Sie waren am Vortag um 7,6 Prozent gestiegen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)