* Autobauer mit unerwartet hohem Milliardenverlust
* Auch Societe Generale enttäuscht Anleger
(neu: weitere Händleraussagen, PPR, TomTom, Akzo Nobel)
Frankfurt, 18. Feb (Reuters) - Enttäuschende Zahlen von
Daimler und Societe Generale haben am
Donnerstag die Stimmung am europäischen Aktienmarkt gedämpft.
Der Dax<.GDAXI> notierte am frühen Nachmittag mit 5670 Punkten
zwar 0,4 Prozent höher. Doch stand Händlern zufolge das Plus auf
tönernen Füßen. "Daimler hat uns die Stimmung schon sehr
verhagelt", sagte ein Händler. Der Stuttgarter Autobauer hatte
die Anleger mit einem unerwartet hohen Milliardenverlust für
2009 geschockt. Der Aktienkurs brach um bis zu neun Prozent ein.
Die französische Großbank Societe Generale enttäuschte die
Anleger mit ihrem Quartalsergebnis.
Gesprächsthema auf dem Frankfurter Parkett war vor allem
Daimler. "Die Zahlen waren sehr schwach", hieß es
übereinstimmend in den Handelsabteilungen der Banken. Mit einem
Nettoverlust von 2,6 Milliarden Euro schnitt der Autobauer 2009
deutlich schwächer ab, als von Analysten erwartet. Völlig
überraschend kam für die meisten die Streichung der Dividende.
"Die Zahlen für 2009 und der zurückhaltende Ausblick bestätigen
unsere skeptische Einschätzung von Daimler", erklärte Michael
Punzet von der DZ Bank. Die Versicherung von Daimler-Chef Dieter
Zetsche, der Dividendenausfall sei eine Ausnahme, stützte später
den Kurs. Daimler notierten am Nachmittag mit 31,42 Euro noch
4,9 Prozent im Minus, womit sie im Dax das Schlusslicht waren.
Im Stoxx50<.STOXX50> waren nur Societe Generale mit einem
Abschlag von 5,9 Prozent noch schwächer. Frankreichs zweitgrößte
Bank hinkte mit ihrem Ergebnis in dreistelliger Millionenhöhe
dem heimischen Branchenführer BNP Paribas wie auch der
Deutschen Bank hinterher, die beide Überschüsse in
Milliardenhöhe ausgewiesen hatten. Beide legten denn auch zu:
BNP Paribas 1,6 Prozent und Deutsche Bank 1,8 Prozent. Auch
Barclays hatten erst vor kurzem die Anleger mit ihrem
Bericht überzeugt. Die Aktien der Briten stiegen um 1,4 Prozent.
Offenbar schere der Markt doch nicht alle Banken über einen
Kamm, erklärte ein Händler.
POSTBANK ENTTÄUSCHT MIT QUARTALSVERLUST
Dabei hatte auch die Deutsche Postbank die Anleger
wenig erfreut. Die Bank, an der die Deutsche Bank mit 30 Prozent
beteiligt ist, kommt aus den roten Zahlen nicht heraus. Die im
MDax<.MDAXI> gelisteten Titel brachen zeitweise um 3,5 Prozent
ein, erholten sich später aber wieder. Am Nachmittag notierten
sie mit 22,40 Euro noch ein Prozent niedriger.
Unterstützung bekam der Dax von den schwer gewichteten
Siemens-Aktien, die über ein Prozent zulegten. Der
Schweizer Konkurrent ABB hatte mit seinen Zahlen die
Erwartungen von Analysten übertroffen, woraufhin die Aktien in
Zürich um 6,5 Prozent zulegten.
Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Aktien der
Deutschen Börse mit einem Plus von 1,7 Prozent.
Händler verwiesen auf positive Analystenkommentare zu dem jüngst
vorgelegten Sparprogramm des Frankfurter Börsenbetreibers.
Im TecDax<.TECDAX> schossen die Conergy-Aktien um
12,4 Prozent nach oben. Der Solarkonzern schrieb im
Schlussquartal 2009 wieder schwarze Zahlen und rechnet auch für
2010 mit einem operativen Gewinn.
In Paris ragten die Titel von PPR - Puma
zählt wie Gucci zu den Beteiligungen des Luxusgüter-Konzerns -
mit einem Plus von 3,6 Prozent hervor. Die Geschäfte waren zu
Jahresbeginn gut angelaufen. Gut kam bei den Investoren zudem
die Jahresbilanz vom Navi-Hersteller TomTom an. Die
Titel stiegen an der Börse in Amsterdam um 8,4 Prozent. Für
Enttäuschung sorgten dagegen die Quartalszahlen von
AkzoNobel. Trotz Konjunkturerholung fiel der Umsatz des
Chemiekonzerns stärker als erwartet. Auch der Ausblick war den
Anlegern zu vage. AkzoNobel brachen um bis zu neun Prozent ein.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)