OXFORD/BERLIN (dpa-AFX) - Nach Ansicht des Regierungsberaters Clemens Fuest zeigt die Abwertung der Kreditwürdigkeit Frankreichs, dass nun die Retter selbst an ihre Grenzen stoßen. 'Dieser Prozess wird weitergehen, wir stehen vor einem wirtschaftlich wahrscheinlich nicht so tollen Jahr und das wird auch Deutschland und Frankreich nicht unberührt lassen', sagte der an der Universität Oxford lehrende Wirtschaftsprofessor der Nachrichtenagentur dpa. Der Berater von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bezifferte die Chance, dass daher auch Deutschland seine Topbonität verlieren könnte, auf 50:50.
Man müsse aber sehen, dass dies kein fürchterliches Drama wäre. 'Die USA sind ja auch herabgestuft worden. Deutschland würde dann etwas weniger als der ganz sichere Hafen angesehen werden', sagte Fuest. Der Außenwert des Euro könnte dann stärker unter Druck kommen. 'Bei einem Szenario, wo selbst Deutschland nicht mehr seine Schulden zurückzahlen könnte, würde jedermann erwarten, dass die Europäische Zentralbank auf den Plan tritt und von der geldpolitischen Seite Entlastung geben wird, so wie in den USA oder in Großbritannien', sagte Fuest. Es werde sicher nicht zum Staatsbankrott kommen.
Der Finanzexperte geht nach der Abstufung von neun Euro-Ländern nicht von größeren Verwerfungen beim Rettungsschirm EFSF aus. Die Regeln besagten, dass die Finanzierungskosten von den Kreditnehmern, also Ländern wie Irland oder Portugal, getragen werden müssen. 'Es könnte daher sein, dass die Finanzierungskosten für die Kreditnehmer etwas ansteigen.' Da sie aber sehr hohe Refinanzierungskosten am normalen Kapitalmarkt hätten, seien die so immer noch besser bedient./ir/DP/zb
Man müsse aber sehen, dass dies kein fürchterliches Drama wäre. 'Die USA sind ja auch herabgestuft worden. Deutschland würde dann etwas weniger als der ganz sichere Hafen angesehen werden', sagte Fuest. Der Außenwert des Euro könnte dann stärker unter Druck kommen. 'Bei einem Szenario, wo selbst Deutschland nicht mehr seine Schulden zurückzahlen könnte, würde jedermann erwarten, dass die Europäische Zentralbank auf den Plan tritt und von der geldpolitischen Seite Entlastung geben wird, so wie in den USA oder in Großbritannien', sagte Fuest. Es werde sicher nicht zum Staatsbankrott kommen.
Der Finanzexperte geht nach der Abstufung von neun Euro-Ländern nicht von größeren Verwerfungen beim Rettungsschirm EFSF aus. Die Regeln besagten, dass die Finanzierungskosten von den Kreditnehmern, also Ländern wie Irland oder Portugal, getragen werden müssen. 'Es könnte daher sein, dass die Finanzierungskosten für die Kreditnehmer etwas ansteigen.' Da sie aber sehr hohe Refinanzierungskosten am normalen Kapitalmarkt hätten, seien die so immer noch besser bedient./ir/DP/zb