Investing.com - Der sichere Hafen Yen ist am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar gestiegen. Die Verhaftung einer führenden chinesischen Führungskraft in Kanada, drohte die Spannungen zwischen den USA und China zu verschärfen. Anleger sahen sich veranlasst, sich aus riskanteren Anlagen zurückzuziehen.
USD/JPY fiel um 0,33 Prozent auf 112,82, nachdem er über Nacht schon auf 112,58 gefallen war.
Meng Wanzhou, CFO von Huawei, wurde in Kanada wegen angeblicher Verletzung von Iran-Sanktionen verhaftet. Die USA hatten bereits ein Auslieferungsersuchen gestellt.
China kritisierte die USA und Kanada für die Verhaftung und forderte die sofortige Freilassung.
Die Verhaftung droht den Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wieder anzuheizen. Sie erfolgte nur kurz nach der Einigung von US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping.
Die Marktstimmung war zunächst durch die Verschiebung der höheren Zölle angekurbelt worden. Die Stimmung trübte sich allerdings schnell durch die Skepsis, ob die beide Parteien innerhalb der 90-Tage-Frist eine substantielle Einigung erzielen können.
Die Sorge um eine Verlangsamung der US-Wirtschaft hat diese Woche auch die Märkte erfasst. Eine Inversion in einem Teil der Zinskurve des US-Finanzministeriums weckte Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Schwäche. Eine flachere Kurve wird als Indikator für eine sich abschwächende Konjunktur angesehen.
Die 10-jährigen Staatspapiere fielen am Dienstag auf ein Dreimonatstief von 2,885 Prozent und lagen zuletzt bei 2,899 Prozent.
"Der Dollar könnte unter Druck bleiben bis zur Fed-Sitzung, da sich die US-Renditen wahrscheinlich nicht erholen werden. Grund dafür ist, dass die Märkte die Haltung zur Geldpolitik und Wirtschaft noch nicht kennen", sagte Junichi Ishikawa, Senior FX-Stratege bei IG Securities in Tokio.
"Die jüngste Reaktion auf die Inversion der US-Zinskurve scheint etwas hysterisch zu sein. Aber dem Dollar wird erst dann ein klares Zeichen gegeben, wenn das Fed-Meeting vorüber ist."
Die Entscheidungsträger der Fed werden sich vom 18. bis 19. Dezember treffen. Von der Zentralbank wird weithin erwartet, dass sie die Zinssätze anheben wird. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie viele Zinserhöhungen die Fed für 2019 vornehmen könnte.
Der Euro fiel gegenüber dem Dollar etwas schwächer aus, EUR/USD sank um 0,08 Prozent auf 1,1334, nachdem er von seinem Höchststand von 1,1419 am Dienstag zurückgegangen war.
Der U.S. Dollar Index, der die Stärke des Dollar gegenüber seinem Korb von sechs Hauptwährungen misst, blieb mit 97.05. kaum verändert.
Der australische sowie der neuseeländische Dollar, die oft als Barometer für die globale Risikobereitschaft angesehen werden, verloren an Wert. AUD/USD ging um 0,55 Prozent auf 0,7230 zurück und NZD/USD fiel um 0,38 Prozent auf 0,6870.
Das Pfund gab ebenfalls ab, wobei GBP/USD bei 1,2727 den Besitzer wechselte. Investoren warten auf eine parlamentarische Abstimmung über den Brexit-Deal am 11. Dezember. Es gibt Zweifel darüber, ob aktuelle Entwurf zum Brexit, Zustimmung erhalten wird.
-- Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen.