(mit Schlusskursen)
Zürich, 13. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat die
Verlustserie der Vortage am Donnerstag gestoppt und fester
geschlossen. Zwar sorgten die Finanzmarktkrise und
Rezessionsängste bei den Grossbanken für Abgaben. Dank
Kursgewinnen bei Titeln mit einem defensiven Anstrich drehte der
Gesamtmarkt nach einem volatilen Verlauf aber nach oben.
Der SMI<.SSMI> notierte zum Schluss um 0,65 Prozent über dem
Vorabend bei 5740,04 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg 0,48
Prozent auf 4724,22 Punkte.
Die Titel der grossen Pharmakonzerne waren die Zugpferde für
den breiten Markt. Novartis gewannen 1,5 Prozent,
Roche 2,3 Prozent. Das Roche-Medikament Avastin
verlängert Studiendaten zufolge das Leben von Patienten mit
einer häufigen Form von Lungenkrebs. Mit Avastin und
Chemotherapie leben die Patienten durchschnittlich vier Monate
länger als nur mit Chemotherapie.
Die Aktien des Nahrungsmittelherstellers Nestle
gingen gut gehalten aus dem Handel. Die Titel des
Telekom-Unternehmens Swisscom verzeichneten unter den
Standardwerten mit einem Anstieg von 4,7 Prozent die grössten
Gewinne. Das ebenfalls als wenig konjunktur-sensitiv eingestufte
Orthopädieunternehmen Synthes gewann an der Börse 3,4
Prozent an Wert.
Die Aktien der Privatbank Julius Bär verteuerten
sich um 1,9 Prozent, der Rückversicherer Swiss Re legte
3,7 Prozent zu. Die übrigen grossen Finanzwerte verzeichneten
dagegen Verluste. Hier sorgte die US-Regierung für
Verunsicherung. Die USA wollen bei ihrem 700 Milliarden
Dollar-Rettungspaket nicht wie geplant oftmals wertlos gewordene
Hypotheken-Papiere kaufen, sondern es solle eine zweite Runde
von Finanzspritzen für angeschlagene Finanzkonzerne geben.
Die Banken litten unter negativen Spekulationen und
Verkäufen aus dem Ausland. Die Credit Suisse-Aktien
büssten 1,5 Prozent ein. UBS fielen mit einem Abschlag
von fast fünf Prozent auf. Händler verwiesen dabei auf die Klage
in den USA, die den Kampf der Bank um Kundenvertrauen weiter
erschwere.
Auch die Aktien der Privatbanken Vontobel,
Sarasin und EFG büssten Boden ein. Händler
erwähnten, dass Vontobel und EFG stark im derivaten Geschäft
tätig seien. Zudem seien bei den kleineren Finanztiteln gedeckte
Leerverkäufe möglich, da das Verbot von Leerverkäufen nur die an
der SWX Europe gehandelten Titel betreffe.
Die Zurich-Titel gaben 0,3 Prozent nach. Der
Versicherungskonzern verfehlte die Erwartungen. Zudem
unterbricht auch Zurich das Aktienrückkaufprogramm.
Schlechte Zahlen und der Stopp des Rückkaufsprogramms hatten
bereits am Vortag den Aktien von Swiss Life einen
schweren Schlag versetzt. Swiss Life hatten darauf rund 20
Prozent verloren und schwächten sich am Donnerstag um weitere
sieben Prozent ab.
Im Sog der kräftigen Kursgewinne der deutschen Siemens
zogen die Aktien des Elektrotechnikkonzerns
ABB 2,7 Prozent an.
Die grössten Kursgewinne verbuchten die Aktien von Orascom
Holding, die um 15,5 Prozent höher gehandelt wurden. Der
Bau- und Hotelkonzern steigerte den Gewinn für neun Monate um 70
Prozent auf 86 Millionen sfr. 2009 erwartet die Gesellschaft
weiteres Umsatzwachstum und einen höheren Gewinn.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)