BRÜSSEL (dpa-AFX) - Amazon (XETRA:AMZn) (NASDAQ:AMZN), Facebook (ETR:FB) (NASDAQ:FB), Google (O:GOOGL) (ETR:GGQ1) (NASDAQ:GOOG) und andere Großkonzerne sollen sich am Montagnachmittag dem Sonderausschuss des Europaparlaments zu umstrittenen Steuerpraktiken stellen. "Wir wollen uns die Steuerpraktiken der Firmen sehr genau anschauen", erklärte der CDU-Europaabgeordnete Burkhard Balz, der auch finanzpolitischer Sprecher der konservativen EVP-Fraktion ist, am Mittwoch in Brüssel. Einen Generalverdacht dürfe es aber nicht geben.
Der Sonderausschuss wurde im Februar nach der "Luxleaks"-Affäre mit Enthüllungen über umstrittene Steuerregelungen Luxemburgs eingerichtet. Er soll die Besteuerung multinationaler Unternehmen unter die Lupe nehmen. Auch der Brauereiriese Anheuser-Bush, der Getränkehersteller Coca-Cola (FSE:CCC3) (NYSE:KO), die Banken Barclays (FSE:BCY) (ISE:L:BARC) und HSBC (FSE:HBC1) (ISE:HSBA), das Möbelhaus Ikea, die Fastfood-Kette McDonald's, der Tabakkonzern Philip Morris (XETRA:4I1) (NYSE:PM) und der Medienkonzern Walt Disney (NYSE:DIS) wollen Vertreter schicken. Soweit bisher bekannt sind die Firmen mit Steuerfachleuten vertreten. Auch die EU-Kommission untersucht, ob EU-Staaten versucht haben, zahlungskräftige Konzerne mit unlauteren Steuertricks anzulocken. Im Oktober entschied die Behörde, dass die Niederlande gegenüber der Kaffeehauskette Starbucks (FSE:SRB) (NASDAQ:SBUX) zu großzügig waren und dass Luxemburg der Finanztochter des Autobauers Fiat unrechtmäßige Steuervorteile gewährte.