Investing.com - An den Devisenmärkten herrschte am Donnerstag in Europa mal wieder die Risikoaversion vor, als der Yen anstieg und der Renminbi (Yuan) fiel, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die USA neue Zölle gegen Importe aus China verhängen werden.
Eine Flut von widersprüchlichen Schlagzeilen zu den Handelsbeziehungen hatte am Mittwoch die Märkte verwirrt, aber es wird immer noch davon ausgegangen, dass die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt letztlich einen Deal zustande bringen werden, nicht zuletzt weil Chinas Spitzenunterhändler, der stellvertretende Ministerpräsident Liu He, heute noch in Washington anreisen wird.
“Sie haben den Deal gebrochen!” sagte US-Präsident Donald Trump auf eine Wahlkampfrallye und wiederholte seine Kritik, dass China von Verpflichtungen zur einem strikten Umsetzungsmechanismus für was auch immer beide Seiten vereinbaren, zurückgegangen sei.
Chinas Handelsministerium reagierte in der Nacht mit der Warnung, dass “eine Eskalation des Handelskonflikts nicht im Interesse der Menschen beider Länder und der Welt ist”.
Der Yuan fiel gegenüber dem Dollar mit 6,8141 auf sein tiefstes Niveau seit Januar. Auch der australische Dollar wurde auf einem Viermonatstief gehandelt.
"Die Kursbewegung beim USD/CNY ist...als eine Überraschung gekommen und hat die Märkte aus ihrer Komfortzone gescheucht," sagten die ING-Analysts Chris Turner und Carlo Cacuzzo und auch, dass ihrer Erwartung nach, die Schwäche des Yuans auf andere "Aktivitätswährungen" wie den kanadischen Dollar, den koreanischen Won, der indonesischen Rupie und dem südafrikanischen Rand überspringen werde.
Um 09:00 MEZ stand der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, auf 97,330, 0,1% unter seinem Kurs vom Mittwochabend, was vor allem an den Rückgängen gegenüber den Fluchtburgen Yen und Schweizer Franken lag.
Ansonsten blieb das britische Pfund in einer Wartehaltung, nachdem eine Versuch Premierministerin Theresa May aus dem Amt zu treiben sich im Sande verlaufen hat. Die Hoffnungen auf einen parteiübergreifenden Deal, der einen reibungslosen Austritt aus der Europäischen Union bringen könnte, blieben allerdings im Keller.
Der Euro war ebenfalls in einer Seitwärtsbewegung rund um 1,12 USD, als für heute keine wesentlichen Konjunkturdaten erwartet werden.
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