Investing.com - In dieser Woche werden die Investoren ab Mittwoch sich das Protokoll der Federal Reserve Sitzung im August zu Gemüte führen können. Damals hatte die Notenbank die Zinssätze unverändert gelassen und angedeutet, dass an ihrem Vorhaben von weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr festhalten will.
Die Investoren werden vor allem nach Justierungen am Inflationsausblick der Fed suchen, der Konjunktureinschätzung und Befürchtungen über die Handelspolitik.
Am Freitag wird Jerome Powell dann zum ersten Mal als Fed-Vorsitzender am alljährlichen Wirtschaftssymposium in Jackson Hole teilnehmen. Die Konferenz wird unter genauer Beobachtung stehen, da man sich Hinweise auf die Geldpolitik einiger der wichtigsten Zentralbanken der Welt erhofft.
Geopolitische Ereignisse dürften in dieser Woche weiter im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, da erwartet wird, dass die Vereinigten Staaten am Mittwoch neue Sanktionen gegen Russland verhängen werden. Am Donnerstag will Washington dann neue Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus China im Wert von 16 Mrd USD verhängen, für die Peking schon Vergeltung angedroht hat.
Der Dollar fiel am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen und zog sich von seinem 13-Monatshoch zurück, auf das er zuvor in der Woche gestiegen war, als die Sorgen über die Handelskonflikte zwischen den USA und China nachließen, was wiederum zu einem geringeren Bedürfnis nach Sicherheit führte.
Der US-Dollarindex, der den Kurs der amerikanischen Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag nach einem Minus von 0,50% am Freitagabend auf 96,00 und hat damit seinen größten Tagesverlust in fast einem Monat erlitten.
Die Stimmung am Markt wurde von Nachrichten aufgehellt, dass Peking die Handelsgespräche mit Washington in dieser wieder aufnehmen werden soll, wenn auch auf einer niedrigeren Ebene als zuvor. Es wäre die erste Gesprächsrunde seit Juni und könnte ein Schritt zum Abbau der Handelsspannungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt sein.
Die nachlassenden Befürchtungen über die Folgen des jüngsten Ausverkaufs der türkischen Lira haben auch dazu beigetragen, den Euro gegenüber dem Dollar zu stützen.
Der EUR/USD Kurs lag im späten Handel um 0,54% höher auf 1,1438 und hat sich damit von seinem 13-Monatstief vom Mittwoch von 1,1300 wieder erholt.
Die türkische Lira hat den Handel am Freitag gegenüber dem Dollar 3% tiefer beendet, nachdem sie zuvor um bis zu 7% gefallen war. Die Währungskrise hat die Sorgen über die wirtschaftliche Situation in der Türkei angefacht, insbesondere ihre Abhängigkeit von Energieimporten und der Höhe der Fremdwährungsverschuldung.
Der Dollar verbilligte sich über den Tag leicht gegenüber Yen und Schweizer Franken. Der USD/JPY Kurs gab um 0,36% auf 110,50 nach und der USD/CHF Kurs ging um 0,1% auf 0,9958 zurück.
Der US-Dollar stand ebenfalls gegenüber dem kleinen Bruder im Norden tiefer, mit dem USD/CAD Kurs um 0,75% tiefer auf 1,3062, nachdem robuste Inflationsdaten dahingehend interpretiert wurden, dass die kanadische Zentralbank in den kommenden Monaten die Zinsen ein weiteres Mal anheben wird.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 20. August
Der Präsident der Fed in Atlanta, Raphael Bostic, hält im US-Bundesstaat Tennessee eine Rede.
Dienstag, der 21. August
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung.
Die britische Regierung veröffentlicht einen Report zur Staatsverschuldung.
Mittwoch, der 22. August
Aus Neuseeland kommen die Einzelhandelsumsätzen herein.
Später gibt es auch aus Kanada Daten zu den Einzelhandelsumsätzen.
In den USA erscheinen Zahlen zu den Verkäufen bestehender Wohnhäuser und die Fed veröffentlicht das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung im August.
Donnerstag, der 23. August
In der Eurozone erscheinen Daten zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe.
Die Europäische Zentralbank publiziert das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung.
Zentralbanker und Ökonomen kommen in Jackson Hole, im US-Bundesstaat Wyoming zum ersten Tag einer dreitägigen Veranstaltung zusammen.
Freitag, der 24. August
Aus den USA gibt es Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Gütern.
Fed-Mitglied Jerome Powell wird auf dem Symposium in Jackson Hole eine Rede halten.